Kitzbüheler Anzeiger
02.05.2020
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Feuerwehren erlebten Rekordjahr

Hinter den 25 Feuerwehren liegt ein einsatzreiches Jahr 2019. Mit 1.549 Einsätzen waren die Florianijünger im Bezirk rund vier Mal täglich im Einsatz.

Kirchberg | Eigentlich hätte die Feuerwehr Kössen heuer als Gastgeber des bereits 133. Bezirksfeuerwehrtages fungieren sollen. Doch die Corona-Pandemie vereitelte die Veranstaltung, bei der neben der Präsentation des Jahresberichtes, auch verdiente Feuerwehrleute vor den Vorhang geholt werden. Überdies wäre auch der Nachfolger des amtierenden Bezirksfeuerwehrkommandanten Karl Meusburger gewählt worden. Dieser will aus beruflichen Gründen zurücktreten. Da leider keine Wahl möglich ist, bleibt der Kirchdorfer vorerst weiter an der Spitze der 25 Feuerwehren sowie zwei Löschgruppen des Bezirkes.
Trotzdem war es dem Bezirkskommando ein Anliegen, Bilanz über ein sehr einsatzreiches Jahr 2019 zu ziehen. Mit 1.549 Einsätzen mussten um 290 Einsätze mehr bewältigt werden als noch im Jahr zuvor. „Hinter uns liegt ein absolutes Rekordjahr. So viele Einsätze hatten wir überhaupt noch nie“, erklärte Bezirksschriftführer Andreas Schroll, der den Jahresbericht zusammengestellt hat.

Insgesamt rückten die Florianijünger zu 194 Brandeinsätzen sowie zu 990 technischen Einsätzen aus. Dazu kamen noch 66 Brandsicherheitswachen und 299 Fehlalarme. Insgesamt leisteten die Feuerwehren 27.916 Einsatzstunden zum Wohle ihrer Mitbürger. „Grund für den massiven Anstieg der Einsätze war sicher auch der harte Winter 2018/2019. Aufgrund der großen Schneemassen war auch die Feuerwehr über die Maßen gefordert“, informiert Bezirksfeuerwehrinspektor Bernhard Geisler.
Insgesamt sind im Bezirk 2.146 Mitglieder engagiert. Davon sind 1.455 im aktiven Dienst, 534 Männer in Reserve sowie 157 Burschen und Mädchen – um 13 weniger als im Vorjahr – bei der Jungfeuerwehr im Einsatz.

Brand in Itter einer der größten seit Jahren
„Es war für unsere Feuerwehren ein sehr herausforderndes Jahr, zumal es doch einige sehr große Brände zu bekämpfen gab“, erklärt Geisler. Vor allem der Großbrand der Tischlerei Decker in Itter im November war laut Geisler eine der größten Feuersbrünste der letzten Jahrzehnte. 18 Feuerwehren waren mit insgesamt 484 Florianijüngern stundenlang im Einsatz.
Bereits Anfang Jänner 2019 galt es bei widrigsten Wetterverhältnissen den Brand einer Lagerhalle in Erpfendorf zu löschen. Mitte Februar waren dann vor allem auch die Feuerwehren des Pillerseetales gefordert. Hoch über St. Jakob brannte der Stall eines Bauernhofes ab. Der Feuerwehr gelang es alle Tiere aus dem Stall zu retten.
Doch vor allem hinter der Goinger Feuerwehr liegt ein besonders hartes Jahr. Eine Brandserie, die bereits im Jahr 2017 begann, wurde vergangenes Jahr fortgesetzt. Anfang Juni wurden in einer Nacht ein Bauernhof sowie eine Jausenstation ein Raub der Flammen. Es war auch sofort klar, dass es sich dabei um Brandstiftung handelte. Am 22. November brannte dann nicht nur ein Bauernhof, sondern auch eine benachbarte Garage, in der Feuer gelegt worden war. Wieder war ein Brandstifter am Werk. Doch einige Tage später konnte die Polizei den mutmaßlichen Täter dingfest machen. Ein 37-jähriger Einheimischer legte ein umfassendes Geständnis ab. Die Brandschäden liegen bei rund drei Millionen Euro.

„Spektakulär war sicher auch der Brand des Tesla, ein Elektroauto, in Kössen, dessen Entsorgung sich als fast unmöglich entpuppte“, schildert Geisler.
Doch auch zu zahlreichen Autounfällen rückten die Feuerwehren aus. So hatte im April ein 31-jähriger Autofahrer auf der Loferer Bundesstraße einen Schutzengel, als ein mit Rundholz beladener Sattelzug umfiel und das Auto des Mannes unter sich begrub. Dieser überlebte den Unfall mit schweren Verletzungen. Immer wieder kam es auch zu spektakulären Autoabstürzen über den ganzen Bezirk verteilt. Doch es war vor allem die Entgleisung eines Güterzugs am Bahnhof in Kirchberg, die für Schreckmomente sorgte. Im Juli galt es dann nach einem Erdrutsch in Aschau zu helfen.

Suchaktionen waren besonders belastend
Besonders belastend waren für die Feuerwehrmänner auch zwei Suchaktionen in St.Ulrich und Fieberbrunn. In beiden Fällen konnte der jeweils Gesuchte nur noch tot geborgen werden.
Der besondere Dank des Bezirkskommandos gilt nicht nur den Mitgliedern in den eigenen Reihen, sondern vor allem auch allen Blaulichtorganisationen für die gute Zusammenarbeit. Margret Klausner

Anfang Juni 2019 wurde in Going ein Bauernhof ein Raub der Flammen –  es handelte sich um Brandstiftung. Im Dezember konnte ein 37-jähriger Einheimischer verhaftet werden, der ein umfassendes Geständnis ablegte. Foto: ZOOM.Tirol

 
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