Kitzbüheler Anzeiger
22.12.2021
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Fernwärme wird stark nachgefragt

Die Ortswärme St. Johann in Tirol GmbH hat heuer die ersten Schritte zur Fernwärme- und Glasfaserbreitband-Erschließung des geplanten Gewerbegebietes Unterbürg sowie der Velbenstraße zeitgerecht fertiggestellt.

St. Johann | Im Bestandsnetz wurden notwendige Ergänzungs- und Verstärkungsleitungen gebaut, der Hauptteil der Arbeiten wird im kommenden Jahr nach der Winterpause erfolgen.
Vom Frühjahr bis Ende Oktober 2022 soll der Großteil der Netzneuerschließungen in der Innsbrucker- und Velbenstraße sowie am Römerweg und Richtung Gewerbegebiet Unterbürg erfolgen. Rund 2.000 Meter wird dieser Teil der Hauptleitung lang.

Info-Veranstaltung wird nachgeholt
„In den letzten Jahren ist das Interesse für einen Anschluss an die Fernwärme vor allem in der Velbenstraße immer größer geworden. Auch wenn der direkte Weg Richtung Unterbürg entlang der Innsbruckerstraße kürzer wäre, hat man sich entschieden, den Weg über die Velbenstraße zu nehmen, sodass der Bedarf in diesem Straßenzug nun auch gedeckt werden kann“, berichtet Geschäftsführer Obernauer. Der für Ende November angesetzte Informationsabend musste abgesagt werden und soll so bald wie möglich nachgeholt werden.

Förderungen von Bund und Land
Fernwärme wird derzeit stark nachgefragt, das hat auch die Ortswärme St. Johann deutlich gespürt. Für die nächsten Monate und Jahre wird auch wegen neu aufgelegter Bundes- und Landesförderungen mit einer weiteren Steigerung der Neuanschlüsse gerechnet. Für die Förderungen gelten exemplarisch die „Raus aus Öl und Gas“-Förderung des Bundes (bis zu 50 Prozent) sowie der Zuschuss des Landes Tirol im Zuge der „Wohnhaussanierung“ (bis zu 30 Prozent), welche die Anschlusskosten erheblich reduzieren können.

Für die Ortswärme ist das Baulos „St. Johann West“ eines der größten seit der Gründung im Jahr 2007. Die großflächige Ausdehnung der Bauarbeiten, die Eingriffe an den in Betrieb befindlichen Netzen sowie die Bemühungen, die Beschränkungen für die betroffenen Verkehrsteilnehmer möglichst gering zu halten, zählen zu den großen Herausforderungen des Projektes, erklärt Geschäftsführer Obernauer. Seit der Erweiterung nach Oberndorf im Jahr 2012 weisen die geplanten Gebiete das höchste Absatz- und damit auch CO2-Einsparungspotential auf. So wird mittelfristig mit einem Anwachsen des Wärmeabsatzes um rund 8,5 Mio. Kilowattstunden bei einer CO2-Einsparung von 1.500 Tonnen pro Jahr gerechnet. Vereinfacht formuliert, kann jeder Hausbesitzer mit einem Fernwärmeanschluss bei der Gebäudebeheizung rund 80 bis 90 Prozent seiner CO2-Emission einsparen und damit seinen Betrag zum Klimaschutz leisten.

Gespeist wird die Ortswärme St. Johann hauptsächlich mit der Abwärme des Egger-Werks. Mit Ende 2020 verzeichnete man 766 angeschlossene Gebäude.
Weitere Infos zu den Förderungen: www.umweltfoerderung.at bzw. www.tirol.gv.at/bauen-wohnen

Bild: Ortswärme für St. Johann West: In der Innsbrucker- und Velbenstraße sowie am Römerweg und Richtung Gewerbegebiet Unterbürg soll der Großteil der Neuerschließungen im kommenden Jahr erfolgen. Grafik: Ortswärme St. Johann

 
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