Kitzbüheler Anzeiger
28.09.2020
News  
 

Ein klassischer Markt zu Weihnachten

Eingekauft wird am Weihnachtsmarkt, den Glühwein lässt man sich dann aber in einem Gastgarten der Gastronomie schmecken. In St. Johann wird derzeit an einem Corona-tauglichen Weihnachtsmarkt gefeilt.  

St. Johann | Märkte dürfen (noch) stattfinden – deshalb ist Ortsmarketing-Leiterin Marije Moors guter Dinge, dass es in St. Johann einen Weihnachtsmarkt geben wird. Wenn auch in einer anderen Form.

25 Verkaufsstände sind geplant
Mit Unterstützung des Tourismusverbandes und der Gemeinde feilt das Ortsmarketing-Team an einem Corona-tauglichen Konzept. Die Grundpfeiler dafür stehen. So soll der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr als reiner Markt mit Verkaufsständen stattfinden. Rund 25 Verkaufsstände sind geplant. „Die werden im Ortszentrum verteilt. Zwischen den Hütten besteht allein schon aus technischen Gründen Abstand. Wie beim Wochenmarkt, versuchen wir, die Besucherströme zu entzerren“, schildert Moors.

Keine Glühwein-Hütten am Markt
Den Ausschank übernimmt die örtliche Gastronomie in ihren Gastgärten.
„Es wird keine Hütten mit Getränken oder Essen geben – die Kulinarik findet direkt bei den Gastronomiebetrieben statt“, veranschaulicht Moors. So wird die Grüppchen-Bildung beim gemütlichen Glühweintrinken verhindert.
Eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Gastronomie im Ort, gab es bereits diesen Sommer bei den Veranstaltungen von „Lang & Klang“ – welche in Corona-tauglicher Form großen Anklang  bei den Besuchern fanden. Die Veranstaltungsreihe wurde in die Gastgärten der Wirte verlegt.  In abgeänderter Form soll dies auch beim Weihnachtsmarkt funktionieren. „Essen und Trinken mit Bedienung sehen wir auch beim Weihnachtsmarkt als eine Art Qualitätssteigerung“, veranschaulicht Moors.

Rahmenprogramm wird kurzfristig beschlossen
Ob und in welchem Umfang es ein Rahmenprogramm  wie z.B. Musik geben wird, muss kurzfristig entschieden werden: „Wir alle wissen nicht, wie sich die Lage entwickelt. Wir planen schon einmal – aber was wir dann im Dezember wirklich machen dürfen, entscheidet sich kurzfristig.“

Auslastungsmessung soll informieren
Das Ortsmarketing-Team plant, die Besucher beim Weihnachtsmarkt umfangreich zu informieren. „Wir werden eine Auslastungsmessung installieren, damit man von daheim aus schon sehen kann, wie viele Leute am Weihnachtsmarkt sind. Dann kann jeder selbst entscheiden, ob ihm zu viel los ist“, informiert Moors.

Appell an die Eigenverantwortung
Zudem wird es ein Reservierungssystem bei der Gastronomie geben, wo man sich Tische bestellen kann sowie ein freiwilliges Registrierungssystem für alle Besucher. „Wir informieren und stellen die bestmöglichen Rahmenbedingungen zur Verfügung. Ein wesentlicher Punkt bleibt aber die Eigenverantwortung. Und das möchte ich hervorstreichen: Keiner wird gezwungen zum Markt zu gehen und jeder wird dazu angehalten, genügend Abstand zu halten“,
betont Moors.

„Weihnachtsmarkt ist wichtig für Wirtschaft“
Eine Absage wäre für das Ortsmarketing-Team zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage gekommen. „Unser Auftrag ist es, St. Johann attraktiv zu machen – auch während der Corona-Pandemie. Der Weihnachtsmarkt ist wichtig für die Wirtschaft. Wir machen, was möglich ist und geben unser Bestes. Ich bin guter Dinge, dass es auch in diesem Jahr sehr adventlich wird und die Leute eine Freude haben werden“, so Moors.
Der Markt soll von Freitag bis Sonntag sowie an den Tagen vor Weihnachten geöffnet haben.
Johanna Monitzer

Bild: Der Weihnachtsmarkt in St. Johann  soll nur aus Verkaufsständen bestehen – Märkte sind derzeit erlaubt.  Getrunken und gegessen wird bei den Gastronomen im Ort. Symbolfoto: OFP Kommunikation

Aus meiner Sicht - Mit Hirn und Abstand
Wir müssten aus der Corona-Situation bislang eigentlich etwas gelernt haben: Jeder einzelne hat es in der Hand. Abstand halten, kein Händeschütteln und kein Bussi-Bussi mit jedem, den man nur flüchtig kennt– wäre doch nicht so schwer, oder?
Dabei müssen wir nicht auf alles verzichten. Auch nicht auf Weihnachtsmärkte, welche die besten Voraussetzungen haben, Corona-tauglich abgehalten zu werden, denn sie sind im Freien. Die Stände können weitläufig platziert werden. Wie in St. Johann geplant, kann auf einen Ausschank verzichtet und das Feld dahingehend der Gastronomie überlassen werden – auch diese wird es danken.
Was es braucht, sind Veranstalter mit kreativen Konzepten und Besucher, die auch im weihnachtlichen Ambiente ihr Hirn nicht ausschalten. Es wäre möglich, es liegt an uns.  
Johanna Monitzer monitzer@kitzanzeiger.at

Kein kalter Glühwein
Eines hat uns Corona schon gezeigt – wie schön eine plötzliche Pause sein kann. Kein Hetzen von Termin zu Termin, das Schätzen lernen des eigenen Zuhauses. Wochenlange Pause, wie haben wir das geschafft?
Die Folgen davon können uns auch eine ruhigere Adventszeit bescheren. Statt schnell einzukaufen, um noch rechtzeitig am Glühweinstand mit den Freunden anzustoßen, kann man heuer zuerst in Ruhe shoppen und sich am Abend mit Bekannten schick in ein Restaurant setzen und verwöhnen lassen. Vorteil: keine frierenden Finger, kein kalter Glühwein, keine lästige Maske. Und das Beste: endlich kann man sein Weihnachtsoutfit mehrmals ausführen und muss es nicht unter dem dicken Wintermantel verstecken. Heuer kann man auf Adventmärke verzichten, Prioritäten gibt es andere. Verena Mühlbacher bezirk@kitzanzeiger.at

 
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