Ein Projekt mit Ecken und Kanten
Wie bei einem Puzzle führten am Sonntag viele kleine Teile zu einem großen Kunstwerk. Jede Ortsgruppe der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend des Bezirkes Kitzbühel hat sich Gedanken über die Zukunft gemacht und daraufhin ein Puzzleteil in Form des Ortes gestaltet. Es zeigt sich, die Herausforderungen für die Zukunft sind groß, gemeinsam kann daran gearbeitet werden.
Kitzbühel | Alles andere als einladend war das Wetter am Sonntagvormittag beim Frühschoppen der Landjugend des Bezirkes am Kitzbüheler Hahnenkammparkplatz. Im großen Festzelt wurde das Finale des Bezirksprojekts „Mei Dahoam - Insa Zukunft“ präsentiert.
Bereits Anfang des Jahres hat man sich in der Bezirksklausur Gedanken zum Thema Zukunft gemacht und dafür 21 Themenbereiche benannt: Von Almwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt bis hin zu Hofübergabe, Tierwohl und Tourismus. Per Los galt es sich Gedanken in der jeweiligen Ortsgruppe darüber zu machen und diese auf dem Puzzleteil abzubilden.
Zeichnungen bereits umgesetzt
Dass den Worten auch Taten folgten, zeigt sich am Beispiel der Landjugend St. Johann, die sich dem Thema Umwelt annahm. Nachdem das Puzzleteil gestaltet war, hat man in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband sieben neue Mülleimer entworfen und diese im Ort aufgestellt.
„Das Gesamtbild soll symbolisieren, wie wichtig es ist, nicht nur von der Substanz zu leben, sondern Themen gezielt und lösungsorientiert anzugehen um ‚Insa Dahoam‘ für Generationen zu sichern und zu erhalten“, erklären die Bezirksobleute Christoph Pirnbacher und Lisa Hausmann.
Gastredner erklärten Herausforderungen
Aber nicht nur die Landjugend jedes Ortes sprach zu den Themen, sondern auch die drei Gastredner. Einhellig war man der Meinung, dass es ein Privileg ist im Bezirk zu Wohnen, obwohl die Herausforderungen in der Zukunft groß sind. „Das jahrzehntelange Streben nach höher, schneller und weiter wird jetzt neu gedacht und es findet ein Umdenken statt“, sagt TVB-Geschäftsführer Armin Kuen (Pillerseetal) in seiner Rede und verweist auf den neuen Tiroler Weg, der auf eine verantwortungsvolle Tourismusentwicklung abzielt. Von einer gut funktionierenden Landwirtschaft spricht Bürgermeister Andreas Koidl aus Aurach, jedoch ist das Problem Grundstücke für Einheimische zu sichern groß.
Ein positives Resümee zieht Bezirksobmann Christoph Pirnbacher: „Nach dem Festakt gab es viele Gespräche mit den Besuchern. Die Worte waren voller Lob und Bewunderung, wie viele Zukunftsthemen es zu bearbeiten gibt. Allein diese Tatsache zeigt uns, dass wir einen großen Schritt Richtung Zukunft gesetzt haben.“ Das Thema Zukunft wird die Jugend noch länger beschäftigen, die nächste Veranstaltung ist beim Bezirkslandjugendtag geplant. Derweil wird noch nach einem passenden Platz zum Aufstellen des großen Gesamtbildes gesucht. Verena Mühlbacher
Bild: Die Ortsgruppe Aurach hat ihren Puzzleteil zum Thema „Landwirtschaft“ gestaltet und dieser wurde nach der Präsentation mithilfe der Gebietsobleute zum großen Puzzle hinzugefügt. Foto: Mühlbacher