Kitzbüheler Anzeiger
21.09.2019
News  
 

Ein Haus für alle Generationen

Stufenweise ausbaubare Häuser werden in der Dorfbachsiedlung errichtet. Bürgermeister Hans Schweigkofler fordert beim Lokalaugenschein des neuen Ortsteiles in Oberndorf eine striktere Wohnraumpolitik ein.

Oberndorf | Die Bauarbeiter geben sich in der Dorfbachsiedlung noch die Klinke in die Hand. „Vier Häuselbauer sind bereits eingezogen“, informiert Bürgermeister Hans Schweigkofler (SP) beim Rundgang durch die Siedlung. Auf 20 Baugrundstücken, die alle schon vergeben sind, entsteht ein kleiner neuer Ortsteil von Oberndorf. Was sofort ins Auge sticht, die Häuser schauen ähnlich aus – sind aber nicht gleich.

Wohnnutzfläche bis zu 200 m2 erweiterbar
Die neue Siedlung wurde mit Bürgerbeteiligung vom Architektenteam „Kleboth - Lindinger – Dolling“ geplant. Die Bauherren mussten sich bei den Häusern an Bauvorgaben halten. „Die Häuser sind generationsfit – das heißt stufenweise ausbaubar“, erklärt Schweigkofler. Der Grundbaukörper eines Hauses beginnt mit ca. 140 m2 Wohnfläche und ist auf bis zu 200 m2 im Vollausbau erweiterbar.

Die Grundstücke wurden verlost
Aufgrund eines Grundstücksdeals, den die Gemeinde eingefädelt hat, konnte der Tiroler Bodenfonds die Flächen erwerben. Die Vergabe oblag der Gemeinde. Jeder, der seit fünf Jahren (oder mindestens zehn Jahre seines Lebens) einen Hauptwohnsitz in Oberndorf hat oder seit mindestens fünf Jahren in Oberndorf arbeitet, kam in die Auswahl. „Wir haben dann streng nach Einlangen des Ansuchens vergeben. Wer welches Grundstück bekommt, wurde verlost“, erzählt Bürgermeister Schweigkofler. Der Quadratmeter kostete 190 Euro.

Bürgermeister forderte strikte Wohnraumpolitik
In Oberndorf konnte mit dem Siedlungsprojekt der Bedarf an leistbarem Wohnraum ein wenig gedeckt werden. „Zwischen Kitzbühel und St. Johann leistbaren Wohnraum zu schaffen, ist eine besondere Herausforderung“, betont Schweigkofler. Der Bürgermeister fordert eine strikte Wohnraumpolitik von Seiten des Landes und möchte z.B., dass den Gemeinden bzw. gemeinnützigen Wohnbauträgern ein Vorkaufsrecht auf alle Grundstücke, Wohnungen und Häuser eingeräumt wird. „Dafür müsste der reale Preis, nicht die hochgetriebenen Preise, welche bei den Maklern hängen, mittels Gutachten herangezogen werden“, schlägt Schweigkofler vor. Weiters fordert er eine Möglichkeit der Rückwidmung oder Besteuerung von unbebauten gewidmeten Flächen sowie einen Leitfaden, um das Problem der versteckten Freizeitwohnsitze zu bekämpfen.
Zustimmung erhält er dabei von NR und SPÖ Regionalwahlkreis-Spitzenkandidat, Christian Kovacevic, der auf seiner Wahlkampftour Halt in Oberndorf machte. „Leistbares Wohnen ist bei uns ein zentrales Thema“, betont Kovacevic. Mehr Informationen zu den Wahlthemen aller Parteien finden/fanden Sie regelmäßig unter „NR-Wahl 2019“.

Imagefilm ist geplant
Neben den Baugrundstücken errichtete der gemeinnützige Wohnbauträger in der Dorfbachsiedlung auch noch neun Reihenhäuser, die bereits alle bezogen sind. Das Land Tirol zeigt sich von der Siedlungsprojekt in Oberndorf begeistert, wie Bürgermeister Schweigkofler berichtet. In einem Imagefilm des Bodenfonds soll die Dorfbachsiedlung  als Vorzeigeprojekt in Szene gesetzt werden. Johanna Monitzer

„Leistbaren Wohnraum zwischen Kitzbühel und St. Johann zu schaffen, ist eine besondere Herausforderung“, sagt Bgm. Hans Schweigkofler (li.). NR Christian Kovacevic kam zum Wahlkampf-Lokalaugenschein nach Oberndorf. Foto: Monitzer

 
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