Kitzbüheler Anzeiger
28.03.2018
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Ein Freiraum für Jugendliche

Die Marktgemeinde hatte im Bereich offener Jugendarbeit seit jeher eine Vorreiterrolle inne. Keine Zwänge, aber viele Optionen für Jugendliche.

St. Johann | Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Bezirk nutzen die Angebote im Jugendzen-
trum (JUZ) in St. Johann. An den Abenden findet sich regelmäßig ein breites Stammpublikum von Mädchen und Burschen im Alter von 12 bis 25 Jahren in den Räumlichkeiten beim Kaiserstadion ein. „Es wird getratscht, gespielt, Musik gehört und vieles mehr. Es gibt keinen Zwang für die Jugendlichen, aber eine Vielzahl an Optionen“, erklärt JUZ-Leiterin Gudrun Krepper.

Neue Gesichter im Jugendzentrum

Seit Jänner ist das Team im JUZ wieder „komplett“. Nadja Franze aus Berlin und der St. Johanner Patrick Ritter unterstützen die Leiterin bei den täglichen Aufgaben. Und die sind vielfältig, wie im Gespräch mit dem Kitzbüheler Anzeiger mehr als deutlich wird. Um auch den jüngeren Kindern einen Ort zum Austauschen und Wohlfühlen zu bieten, finden jeden Mittwoch „Kindernachmittage“ statt. An Spitzentagen empfängt das JUZ-Team bis zu 50 Kinder. „Wir bieten immer einen Programmpunkt an. Nächsten Mittwoch zeigen wir den Kindern z.B. wie man Blumenbomben bastelt – aber auch hier gilt, es gibt kein Muss mitzumachen“, erklärt Krepper.

Den Kindern und Jugendlichen Freiraum zu geben, wo sie ihn brauchen und gleichzeitig da zu sein, wenn es Probleme gibt – diesen Spagat versuchen die JUZ-Mitarbeiter zu vollführen. „Manchmal fällt es den Jugendlich leichter mit uns zu reden, als mit dem Eltern. Obwohl es natürlich Grenzen gibt, agieren wir mit den Jugendlichen auf Augenhöhe“, erklärt Krepper.

Ein Fokus wird auf die Mädchen gerichtet

Ein Fokus wird auf Mädchenarbeit gelegt. Beim monatlichen „Mötzn-Treff“ können sich Mädchen ungezwungen austauschen. „Wenn Mädchen unter sich sind, können andere Themen angesprochen werden“, veranschaulicht Nadja Franze. Das Gleiche soll nun auch für die Buben in Angriff genommen werden. „Wir wollen auch für junge Männer ein Konzept ausarbeiten, wo es hauptsächlich um ihre Anliegen geht“, erklärt Patrick Ritter.

Generell nimmt Präventionsarbeit im JUZ einen großen Stellenwert ein. „In Zusammenarbeit mit der Polizei veranstalten wir im April wieder Präventionstage zu den Themen Jugendschutz und Verkehr. Außerdem gibt es wieder Workshops speziell für Mädchen zum Thema Sicherheit“, berichtet Krepper.

Das JUZ-Team sucht die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Vereinen. So arbeiten sie etwa mit dem Mädchen- und Frauenberatungszentrum, der Musik Kultur St. Johann oder dem Freiwilligenzentrum zusammen.

Demokratie: JUZ-Rat bestimmt, was geschieht

Alle Veranstaltungen werden aber in Absprache mit den Jugendlichen organisiert. Der JUZ-Rat, bestehend aus 15 Jugendlichen, bestimmt, was im JUZ geboten wird. Auch über die Hausordnung und Vorschriften stimmt der JUZ-Rat ab. „So lernen die Jugendlichen demokratische Prozesse kennen. Jeder darf seine Meinung haben, die Mehrheit bestimmt aber“, erklärt Krepper.

An Arbeit mangelt es dem JUZ-Team nicht. „Gute offene Jugendarbeit kostet vor allem eines: Zeit“, veranschaulicht Krepper. Sobald ihre beiden Kollegen die berufsbegleitende Ausbildung als Jugendbetreuer im Sommer abgeschlossen haben,  wird auch wieder über eine Adaptierung der Öffnungszeiten nachgedacht. Der JUZ-Rat wird auch hier wohl eine gute Lösung für alle finden. Johanna Monitzer

Bild: Gudrun Krepper, Patrick Ritter und Nadja Franze (v.l.) betreiben offene Jugendarbeit im JUZ St. Johann. Foto: Monitzer

 
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