Kitzbüheler Anzeiger
07.11.2018
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E-Learning-Plattform „Rezeptfabrik“

Haubenkoch Andreas Lechner präsentierte kürzlich seine E-Learning-Plattform „Rezeptfabrik“. Das Start-up soll es den Gastrobetrieben erleichtern, Küchenpersonal professionell einzuschulen.

Jochberg  | Beständigkeit in der Qualität der Küche ist das A und O in der Gastronomie. Zeitdruck, wechselndes Personal und immer weniger qualifizierte Kräfte erschweren jedoch den reibungslosen Ablauf im Alltag. Hilfestellung bietet eine einzigartige E-Lern-Plattform, die mit professionellen Videos die Einschulung übernimmt. „Andere Branchen zeigen uns vor, was man mit Video-Tutorials alles machen kann. In der Gastronomie ist dieser Ansatz komplett neu“, erläutert „Rezeptfabrik“-Chef Andreas Lechner gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger.

Fabrikaufbau startete vor zwei Jahren

Bereits vor zwei Jahren begann Lechner an der Plattform zu feilen, erste Videos zu erstellen und den umfangreichen Inhalt aufzubauen. Die Lehrvideos sind „kurz und knackig“ – alle Arbeitsschritte eines Rezeptes oder einer Tätigkeit können einzeln ausgewählt werden. Dadurch kann der jeweilige Mitarbeiter die wesentlichen Handgriffe bereits vorab durchgehen und muss nicht kurzfristig eingelernt werden.  „Schon in der Testphase waren wir sehr erfolgreich“, freut sich Lechner. Ein weiterer, großer Pluspunkt der Rezeptfabrik: Bereits jetzt steht sie in zwei Sprachen bereit. Von Deutsch kann man ganz einfach auf Ungarisch umschalten. „Wenn jemand die Anweisungen in seiner Muttersprache verfolgen kann, erhöht das natürlich die Erfolgsquote“, sagt der Gründer. Weitere Sprachen sollen später folgen – z.B. Kroatisch.  Das Lehrmaterial umfasst auch die Basis, wie Fachausdrücke, Garmethoden oder grundlegende Arbeiten in der Küche. Dennoch ist die Plattform explizit für die Gastronomiebranche gedacht und nicht für private Hobbyköche.

Bei der Rezeptfabrik gibt es zwei Geschäftsmodelle: Einerseits können Betriebe ein klassiches Abo für die bestehenden Videos beziehen. Darin steckt das ganze Know-how von Andreas Lechner, der unter anderem im Schwarzen Adler seine Gäste verwöhnt. Weitere Kooperationen z.B. mit Experten der veganen Küche sind angedacht.

Das zweite Modell bietet dem Kunden die Möglichkeit, eine „eigene Fabrik“ erstellen zu lassen. Die Videos sind dann ausschließlich für den Kunden da.

„Das ganze System ist auf einem Team aufgebaut. Der Küchenchef ist dabei der Administrator, der seinen Mitarbeitern z.B. eine To-Do-Liste in die Sammlung stellen kann.“ Dabei hören die Möglichkeiten nicht auf – auf der Plattform sind noch weitere Werkzeuge für den Nutzer hinterlegt, etwa Berechnungsmöglichkeiten für Rezepte.

Wandel und Fachkräftemangel

Die erste Idee für die Rezeptfabrik hatte Lechner schon vor sieben Jahren. In Zeiten des massiven Fachkräftemangels ist sie aktueller denn je. Denn es ist keine Seltenheit, dass das Küchenpersonal erst kurz vor der Saison eintrifft und außerdem noch ständig wechselt. Der Gast aber erwartet sich Kontinuität und hohe Qualität. Die Veränderungen am Arbeitsmarkt und speziell die personelle Situation in den Küchen sieht auch Mario Gerber, Obmann der Fachgruppe Hotellerie: „Vor 20 Jahren war das Verhältnis gelernte Mitarbeiter zu Hilfskräften ungefähr 8 zu 2, heute ist es in vielen Betrieben umgekehrt. Deshalb sind derartige Initiativen so immens wichtig!“ Alleine in Österreich kommen 27.000 Gastrobetriebe als Kunden infrage. Aber das Konzept soll auch in Südtirol, Bayern und der Schweiz Anklang finden. Elisabeth Galehr

Bild: Mario Gerber und Haubenkoch Andreas Lechner stellten die „Rezeptfabrik“ offiziell vor. Foto: Promedia

 
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