Kitzbüheler Anzeiger
11.01.2019
News  
 

Doppelte Besetzung im Spital

Während der Weihnachtsferien herrschte nicht nur in der Gastronomie oder bei den Bergbahnen Hochsaison – auch die Rettungskräfte hatten alle Hände voll zu tun.

St. Johann, Kitzbühel |  Perfekt vorbereitet auf den Ansturm an Unfallopfern während der Weihnachtsferien waren nicht nur die Ärzte- und Pflegeteams im Bezirkskrankenhaus St. Johann, sondern u.a. auch das Rote Kreuz sowie das Team des Notarzthubschraubers C4 in Reith.
Doch die Bilanz fällt weit weniger dramatisch aus, wie es angesichts der noch schwachen Schneelage in der ersten Hälfte der Ferien zu erwarten war. Sind es doch gerade die harten Pisten, auf denen Unfälle meist mit schweren Verletzungen enden.

„Wir waren natürlich auch heuer für den Ansturm gerüstet und wie auch schon in den vergangen Jahren mit der doppelten Besetzung durchgehend im Dienst“, informiert der Primar der Unfallchirurgie im St. Johanner Bezirkskrankenhaus, Robert Kadletz, der selbst in der vergangenen Zeit wöchentlich 74 Stunden Dienst geschoben hat – wie viele seiner Kollegen übrigens auch. An solchen langen Dienstzeiten müsse man sich aber auch erst gewöhnen, vor allem die jungen Ärzte, betont der Chirurg. Erst in den Sommermonaten können angefallene Überstunden abgebaut werden.

Aufprallverletzungen an der Tagesordnung

„Von der Anzahl der Patienten her, ist es heuer in der Weihnachtszeit ziemlich gleich geblieben wie im Vorjahr“, informiert der Primar. Anfangs der Ferien lag ja noch kaum Naturschnee, daher waren die meisten Verletzungsmuster sehr ähnlich. Aufprallverletzungen waren es hauptsächlich, da es im Falle eines Sturzes keinen weichen Schnee gab, auf dem der Gestürzte landet. Er kracht buchstäblich auf die Piste.

Inzwischen hat sich die Situation wetterbedingt geändert. „Dank des vielen Neuschnees landet man zwar im Falle eines Sturzes weich, dafür kommen jetzt andere Verletzungen“, weiß Kadletz. Verdrehte Schienbeinköpfe oder Bänderrisse seien jetzt an der Tagesordnung. Und dann gibt es noch ein Katastrophenszenario für den Primar: „Schönes Wetter und gute Verhältnisse sind eine Katastrophe.“ Den dann ginge es in der Unfallambulanz erst richtig rund. Das war aber heuer noch nicht der Fall.

Auch der Geschäftsführer des Roten Kreuzes, Stefan Kappel, kann die Angaben des Primars bestätigen: „Die Einsatzzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben.“ Das die Sanitäter in den eigenen Reihen von Krankenständen verschont geblieben sind, ist ein weiterer positiver Effekt.  

Unfreiwillig eine „ruhige Kugel“ schob hingegen das Team des Notarzthubschraubers C4 in Reith. Leider habe es die Wetterlage in den vergangenen zwei Wochen kaum zugelassen, dass der Heli aufsteigen konnte, war aus der Einsatzzentrale zu erfahren.

Es habe keine besonderen Ausreißer auf den Pisten gegeben, weiß der oberste Alpinpolizist des Bezirkes, Martin Hautz. Es sei allerdings schon relativ viel auf den Pisten los gewesen. Auffällig sei jedoch, dass sich in den letzten Wochen viele Leute im Nebel verfahren hätten und geborgen werden mussten. Margret Klausner

Vor allem in der Unfallambulanz des Bezirkskrankenhauses ging es in den vergangenen Wochen rund – Primar Robert Kadletz und sein Team behandelten hunderte von verunfallten Skifahrern.

 
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