Kitzbüheler Anzeiger
07.04.2017
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Die Last der Scheinheiligkeit

Die Laienschauspieler der Volksbühne Nuarach zeigen in dem bekannten Volksstück über eine junge Frau, die angeblich auf die falsche Bahn geraten ist, groß auf.

St. Ulrich | Nach dem frühen Tod seiner Frau lebt Bauer Thomas mit seiner kranken Mutter alleine am Hof. Seine einzige Tochter, Magdalena, ist in die Stadt gezogen, um ihr Glück zu finden. Die junge Frau wird dort aber von einem Mann, der ihr die Ehe verspricht, um ihr Hab und Gut gebracht und muss als Entehrte in ihr Heimatdorf zurückkehren. Die Dorfgemeinschaft hat nur Verachtung für die Familie übrig. Die Schande, die die junge Frau über ihre Familie und den Hof gebracht hat, scheint unüberwindlich. Magdalena will sich ihrem Schicksal aber nicht ergeben.

Schauspieler leisten Herausragendes

Die Volksbühne Nuarach wagt sich in ihrer neuesten Inszenierung an das bekannte Volksstück „Magdalena“ von Ludwig Thoma, das auch mehrfach verfilmt wurde, heran. Ein Wagnis, bei dem man nur sagen kann, es ist geglückt. Durch das Spiel von Dieter Kracher in der Hauptrolle als Leitingerbauer „Thomas“ geht die beklemmende Stimmung auf dem Hof durch Mark und Bein. Eine tolle Leistung! Zu Tränen rührt Anna Horngacher als kranke Mutter „Mariann“. Melanda Unterrainer als trotzige und lebensbejahende „Magdalena“ beeindruckt sehr. Perfekt besetzt auch Mario Horngacher als hinterlistiger Bürgermeister „Moser“ und Florian Wörter als feiger Knecht „Lenz“.

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In weiteren Rollen Joachim Brandmayr, Sarah Holzmann, Christoph Pirnbacher, Hannes Simair, Manfred Bacher und Stefan Troger. Für die stimmigen musikalischen Einlagen sorgen Julia Mitterer, Christian Wörter, Carina Wurzenrainer und Florian Wörter. Am Anfang und am Ende des Stückes regen die Worte von Florian Pirnbacher und Elias Horngacher zum Nachdenken an.

Fazit: Unbedingt ansehen!

Regisseurin Maria Pirnbacher ist eine Inszenierung gelungen, die ihresgleichen sucht. Die gesamte Schauspieltruppe zeigt groß auf. Ein Sonderapplaus auch für den Mut, ein solches Stück auf die Bühne zu bringen, denn oft werden ernste Themen vom Theaterpublikum nicht entsprechend gewürdigt. Fazit: Ein Stück, das trotz ein paar Längen unter die Haut geht. Unbedingt ansehen!

Die Volksbühne Nuarach spielt „Magdalena“ im Kultur- und Sportzentrum St. Ulrich noch einmal am 11. April um 19.30 Uhr. Johanna Monitzer

 
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