Kitzbüheler Anzeiger
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16.11.2019
News  
 

Die Bezirksbäuerinnen „for Future“

Der 61. Bezirksbäuerinnentag in Hopfgarten stand ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Hopfgarten | Die Bäuerinnen sind bekannt dafür, dass sie sich nicht scheuen, brisante Themen anzufassen und auch entsprechend aufzubereiten. Unter dem Motto „Wir sind nicht nur verantwortlich, für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun“ holte Bezirksbäuerin Helga Brunschmid mit ihrem Team drei Vertreterinnen der „Fridays for Future“-Bewegung nach Hopfgarten, um vom Kampf für den Klimaschutz zu berichten. Denn, wie Brunschmid klar festhielt: „Die Landwirtschaft ist der Bereich, der den Klimawandel am meisten zu spüren bekommt“. Starkregen und andere extreme Wetterereignisse, Insektenplagen, Fröste und Dürren prägen zunehmend die Arbeit der Bauern.  

Vom Landwirt zum Energiebauern
Aber nicht nur vor diesem Hintergrund lohnt es sich, einen genauen Blick auf nachhaltige Methoden zu werfen. Denn die heimische Landwirtschaft hat es in der Hand, Ressourcen zu schonen, regional und mit kurzen Lieferwegen zu produzieren und darüber hinaus noch über den Tellerrand hinaus zu denken. Klaus und Matthias Brandtner aus Waidring waren an diesem Vormittag ebenfalls zu Gast und erzählten vom Werdegang ihres Biomasse-Heizwerks, das 2016 aus kleinen Anfängen heraus entstanden ist, und nun mittlerweile 50 Wohneinheiten beheizt. „Dadurch werden in Waidring 85.000 Liter Heizöl eingespart“, zeigt sich Klaus Brandtner stolz, und in einem sind sich die Brüder einig: „Wir Bauern haben für die Energiewende die richtigen Instrumente zur Hand“. Nebenbei lässt sich dadurch noch die Zukunft einer Hofstelle zusätzlich absichern.  

Hand in Hand mit der Jugend
Die Hauptrednerinnen beim diesjährigen Bezirksbäuerinnentag sind allesamt noch im Teenager-Alter: Laila Kriechbaum, Valentina Kitzbichler und Karin Seidner kämpfen und brennen für „Fridays for Future“. Diese Bewegung entstand durch das Vorbild der Aktivistin Greta Thunberg. Schüler aus aller Welt streiken dabei u.a. freitags regelmäßig für mehr Klimaschutz. „Es ist faszinierend, was ihnen gelungen ist – Aufmerksamkeit zu erzeugen“, lobte Helga Brunschmid im Vorfeld. „Seit der industriellen Revolution gab es in Österreich eine Erwärmung um 2,3 Grad“, führte Karin Seidner aus. Größtes Anliegen der Jugendbewegung ist es, das Fortschreiten der Klimaerwärmung zu stoppen. Dazu benötigt es einerseits den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, aber natürlich auch den Beitrag jedes Konsumenten, genauso wie jedes Produzenten. Der einzelne Verbraucher kann sich selbst an der Nase nehmen und das Prinzip Reduce-Reuse-Recycle (Reduzieren, Wiederverwerten, Recyclen) beherzigen.
Auch die Landwirtschaft sei ein wichtiger Sektor. Bauern können dementsprechend einen großen Beitrag leisten. Am Ende rechnet sich das ohnehin für die heimische Landwirtschaft: Schließlich lassen sich zunächst einmal Transportwege einsparen, wenn man regionale Produkte konsumiert. Der hohe Lebensmittelstandard in Österreich ist zusätzlich ein Pluspunkt, warum das „Gute nahe liegt“. Direktvermarktung zu fördern ist hier beispielsweise ein Denkansatz. Aber auch Konzepte der solidarischen Landwirtschaft (z.B. wie das Projekt „I hob an Vogl“ – Hühnerpatenschaft in Brixlegg) sind überlegenswerte Modelle. „Der Konsument hat die Macht“, unterstreicht das Jugendtrio abschließend.

Wo das Essen herkommt
Um die Konsumenten von morgen auch in dem Sinn zu bilden, was gutes Essen ist, und wo es überhaupt herkommt, sind die Bezirksbäuerinnen ja schon lange die besten Botschafterinnen. Mit der Aktion „Bäuerinnen gehen in die Volksschule“ erreichten die Teilnehmerinnen 1.112 Schüler. Zusätzlich gab es einen großen Aktionstag für 28 Schulen bzw. 43 Klassen. Beraterin Maria Theresa Filzer konnte nicht nur diese beeindruckenden Zahlen des Bäuerinnen-Jahres präsentieren. Auch Wohltätigkeit, gesellschaftliche Höhepunkte sowie zahlreiche Bildungsfahrten zeugen vom großen Einsatz der Damen. Großes Lob dafür sprach u.a. Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger aus. Zum Abschluss begeisterten die Brixentaler Gastgeberinnen noch mit ihrem „Klima-Rap“. Elisabeth Galehr

Bezirksbäuerin Helga Brunschmid (2.v.r.), Landesbäuerin Resi Schiffmann (r.), Beraterin Maria Theresa Filzer (l.) und Maria Burgmann (2.v.l.) begrüßten die Referenten und erinnerten daran, dass jeder seinen Beitrag leisten kann. Mehr Fotos finden Sie unter www.kitzanzeiger.at Fotos: Galehr

 
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