Kitzbüheler Anzeiger
29.05.2022
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Der „Run“ auf die alpine Hotellerie

Die Ferienhotellerie im Alpenraum erlebt einen neuen Boom: Ausgerechnet am Höhepunkt der härtesten Tourismuskrise entsteht eine Vielzahl an neuen Hotelprojekten. Auch Familienhotels sind im Visier von Investoren.

Kitzbühel | Der alpine Hotel-Markt besteht aktuell noch zu 71 Prozent aus familiengeführten, unabhängigen Hotels. Doch es ist unübersehbar, dass immer mehr internationale Hotelkonzerne sowie nationale Hotelgesellschaften in Österreichs Bergwelt Fuß fassen. „Gestiegene Krisensicherheit führte während der Pandemie dazu, dass immer mehr Investoren und Projektentwickler die Ferienhotellerie verstärkt ins Auge gefasst haben, erläutert dazu Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer der Prodinger Tourismusberatung. „Zumindest 50 Neu- und Umbauprojekte im Alpenraum sind in der Pipeline. Das ist die Dimension, die in den letzten Monaten allein über unsere Schreibtische gegangen ist.“

Warum etablierte Hotelgruppierungen nach zwei Jahren Pandemie und einer neuerlichen Branchen-Verunsicherung durch den Krieg in der Ukraine weiterhin die Stadtflucht antreten, wurde am Prodinger Summit in Kitzbühel ausführlich diskutiert. Aufgrund der Krise habe sich die Branche verändert, dennoch sei die alpine Ferienhotellerie von einem Wertverlust verschont geblieben, darüber waren sich die Diskutanten einig. Man sieht hier Potenzial, da Aufenthalte in den Bergen zu einem „Must have“ geworden seien. Mit maßgeschneiderten Angeboten würden Projektentwickler und Investoren auf die veränderte Nachfrage der Gäste reagieren: Hoch im Kurs seien Workation (Kombination von Arbeit und Urlaub), Natur und Entschleunigung, alternative Beherbergungskonzepte und „Best Ager“-Angebote. Deutlich unterschätzt habe man hingegen die Anfälligkeit der Branche hinsichtlich der Globalisierung (Flugverbote).

Die Zukunft der Ferienhotellerie sehen Investoren und Betreiber in der Entwicklung von „Ganzjahresprodukten“ mit Hilfe von cleveren, den Trends entsprechenden Konzepten. Aus einzelnen Ressorts könnten so eigene Destinationen entstehen. Alexandra Fusser

Bild: Am Podium diskutierten (v. l.) Yannik Wagner (Accor Hotels), Jörg Böckeler (DHI Dorint Hospitality & Innovation), Alexander Winter (arcona Hotels & Resorts), Markus Lück (12.18 Hotel Collection). Moderator war Tarek Leitner. Foto: Anlechner

 
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