Kitzbüheler Anzeiger
30.11.2017
News  
 

Damit St. Ulrich trocken bleibt

Ambitionierte Projekte stehen in St. Ulrich in den nächsten Jahren an: Zusammen mit der Gemeinde Waidring wird am  Hochwasserschutzprojekt gearbeitet und die Straßensituation soll verbessert werden.

St. Ulrich | Die anstehenden Hochwassverbauungen waren ein großer Punkt auf der Tagesordnung der Gemeindeversammlung in St. Ulrich am Sonntagvormittag. Der St. Ulricher Hochwasserreferent und Verbandsobmann Leonhard Fischer informierte über den aktuellen Stand des Projektes. „Es ist uns gelungen, einige massive Bauten durch Retentionsflächen zu ersetzen und wiederum andere neuralgische Stellen in das Projekt miteinzugliedern“, zeigt Fischer auf.  

60 Häuser und 70 ha Land wären unter Wasser

Zuletzt wurde St. Ulrich 2013 durch Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen. „Damals hatten wir einen Pegel eines 30-jährigen Hochwassers. Bei einem 100-jährigen Hochwasser wären laut derzeitigem Stand 60 Gebäude und 70 Hektar Land überflutet“, veranschaulicht der Verbandsobmann. Das Projekt, das nun vorliegt, soll einem solchen 100-jährigen-Hochwassereignis standhalten.

Rund sechs Millionen Euro kostet das Projekt

Mit rund sechs Millionen Euro werden die Maßnahmen veranschlagt, wobei es die Gemeinde St. Ulrich mit rund  3,1 Millionen Euro treffen wird. „Hier kriegen wir aber 80 bis 90 Prozent gefördert, soviel werden wir als Gemeinde dann selber nicht bezahlen müssen“, erklärt Fischer. Neben der Verbauung von Bächen wird ein Areal im Ortsteil Flecken als Retentionsfläche genutzt. Hierfür muss ein Wald geschlägert werden. „Der Fleckensee wird in diesem Zuge ausgebaggert und rekultiviert“, erklärt der Verbandsobmann. Der Pillersee bleibt eine Retentionsfläche und wird im Notfall geflutet.

2018/2019 könnten die Bagger auffahren

Um mit den Bauten für das Hochwasserschutzprojekt zu starten, stehen noch Gespräche mit Grundstückseigentümern aus, sowie diverse behördliche Verfahren an. Läuft alles nach Plan, könnten in der Niedrigwasserperiode 2018/2019 schon die Bagger auffahren. Die Bauzeit wird mit zwei bis drei Niedrigwasserperioden benannt. „Dann hätten wir in St. Ulrich auch trockene Füße bei einem hundertjährigen Hochwasser“, so Fischer.

Verbindungsstraße wird verlegt

Nicht nur in Sachen Hochwasserschutz tut sich einiges in St. Ulrich, auch bei den Straßen stehen einige Großprojekte an. So soll die Verbindungsstraße der L2 verlegt werden. „Die jetzige Straße zum Gewerbegebiet Strass ist sehr beengt. Sie soll zweispurig werden und ein Gehsteig soll für die Sicherheit der Fußgänger sorgen. Zwei Varianten sind im Gespräch“, informiert Straßenreferent Vizebürgermeister Christoph Würtl.

Die Steinbergstraße weist ein hohes Verkehrsaufkommen für die Verhältnisse von St. Ulrich auf. „Rund 500 Autos pro Tag fahren hier auf einer Spur. Das ist für die Anrainer keine einfache Situation. Wir wollen hier Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung verwirklichen“, erklärt Würtl. Keine Gehwege oder Straßenbeleuchtung gibt es auf der Schwendterstraße – auch hier will sich die Gemeindeführung um eine Lösung bemühen. „All diese Projekte sind eine finanzielle Herausforderung, wir hoffen im nächsten oder übernächsten Jahr damit starten  zu können. Es braucht auch noch viele Vorgespräche“, so Würtl.
Johanna Monitzer

 
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