Blaulichtzentrale nimmt Form an
Das Blaulichtzentrum in Kirchberg bekommt konkrete Formen. Kürzlich wurden dem Gemeinderat die Pläne präsentiert, nun stehen Verhandlungen für Förderungen mit LH-Stv. Josef Geisler auf der Agenda.
Kirchberg | Mit dem Ziel Synergien zwischen den Organisationen zu schaffen, wurde im Gemeinderat schon viel über ein Blaulichtzentrum, geredet. Die Sitzung vergangene Woche könnte hier nun richtungsweisend sein. Zum einen kam seitens des Bezirksfeuerwehrkommandos ein klares Bekenntnis zum Standort Kirchberg, zum anderen benötigt neben der Feuerwehr Kirchberg auch die Bergrettung Räumlichkeiten.
Bevor die Kirchberger Delegation bei Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler bezüglich einer finanziellen Unterstützung seitens des Landes Tirol am 23. September vorspricht, wurde das Projekt dem Kirchberger Gemeinderat vorgestellt.
Das 2001 feierlich übergebene Zeughaus der Feuerwehr Kirchberg kann die Platzansprüche der Wehr nicht mehr erfüllen. Daher regt Kommandant Christoph Schipflinger den Zubau einer zeitgemäßen Fahrzeughalle mit Waschbox zur Reinigung der Fahrzeuge aller Organisationen an. Zudem bedarf es einer Garage für die Unterbringung des Stromaggregats und der Großpumpe sowie Lagermöglichkeiten für das Kat-Material-Hochwasser. Mit dem Zubau könnte auch ein barrierefreier Zugang zu allen Etagen geschaffen werden.
Angeregt wird auch ein Parplatz-Management zur Regelung der Zu- und Abfahrt mit zusätzlichen Parkmöglichkeiten. „Ein wichtiges Anliegen ist uns die komplette Einfriedung des Einsatzareals. Der Platz wird oft von den Kindern zum Spielen genutzt und wird aber auch als Hubschrauber-Landeplatz benötigt“, erklärt Kommandant Schipflinger.
Klares Bekenntnis für den Standort Kirchberg
Wie Bezirksfeuerwehrverbandskommandant Martin Mitterer schon mehrmals mitteilte, bekennt sich der BFV zum Standort Kirchberg und bedankte sich bei den Gemeinderäten für die starke Partnerschaft. Um die Herausforderungen der Zukunft meistern zu können braucht es für den BFV aber zusätzliche Arbeitsplätze und Lagermöglichkeiten. Der Bezirksfeuerwehrverband muss stromunabhängig in der Zentrale agieren, Sirenen und Pager steuern können und als Ausfallsebene für die Leitstelle Tirol die Zentrale für die Krisenkommunikation der Feuerwehren im Bezirk sowie der Behörden sein. Hierfür entstehen Synergien mit der FF Kirchberg durch das 90 kVA Aggregat. Dazu braucht es auch Unterbringungsmöglichkeiten und Versorgung von Einsatzkräften für längere Einsätze.
Die Finanzierung des Bezirksfeuerwehrverbandes erfolgt über den Landesfeuerwehrverband bzw. das Land Tirol. Die Gemeinde müsste allerdings als Bauträger und „Zwischen-Finanzierer“ für das gesamte Projekt auftreten.
„Die Synergien bringen sehr viele Pluspunkte. Toiletten und Sozialräume können wir gemeinsam nutzen“, erklärt Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Mitterer, der auch schon von den ersten Vorgespräche mit dem Landesfeuerwehr verband informieren konnte. Die frei werdenden Räumlichkeiten finden Verwendung für die Feuerwehrjugend und Verwaltung.
Bergrettung braucht Platz für Ortsstelle
Die Bergrettung benötigt einen neuen Standort für die Unterbringung der Mannschaft und Gerätschaft in einer zeitgemäßen Ausführung. „Der neue Standort ist optimal für gemeinsame Einsätze, wie zum Beispiel bei Personensuchen“, erklärt Bergrettungs-Obmann Hans Aufschnaiter. Synergien würden auch bei den Räumlichkeiten geschaffen. Die Bergrettung nutzt gemeinsam mit dem BFV Toiletten, Duschbereich und Sozialraum. Zudem sind Übernachtungsmöglichkeiten für Einsatzkräfte und Behelfsbetten für die Bevölkerung vorgesehen. Räumlichkeiten für die Umsetzung der aktuellen Hygiene-Vorschriften und gemeinsame Lage im Keller für KAT-Ausrüstungen sind ebenso vorgesehen.
Die Kosten für das gesamte Projekt werden auf 3,4 Millionen Euro geschätzt. „Der Gemeindevorstand beschloss, die Verhandlungen mit LH-Stv. Josef Geisler abzuwarten und zu sehen, wie hoch die Unterstützung ist. Der Baubeginn wird nicht vor 2023 stattfinden“, erklärt Bürgermeister Berger. Elisabeth M. Pöll
Bild: Im linken Anbau sind der neue Standort für die Bergrettung sowie die Räumlichkeiten für den Bezirksfeuerwehrverband geplant. Auf der rechten Seite sind Fahrzeughalle und Lagerraum für die Feuerwehr Kirchberg geplant. Visualisierung: Schafferer