Kitzbüheler Anzeiger
31.03.2017
News  
 

Bikinizonen-Waxing in der Auslage

Heute schreibe ich ausnahmsweise über ein Thema, bei dem ich mich nicht auskenne, aber, so hat man es mir gesagt,  gerade zur Jahreszeit passt: „Bikinizonen-Waxing“.

Kitzbühel | Keine Angst, mein geistiges Vermögen lässt mich jetzt nicht total im Stich – es geht eigentlich um Arbeitnehmerschutz. Die Sozialpartnerschaft hat in den letzten Jahrzehnten viel in diese Richtung zu Stande gebracht. Es ist wichtig und gut, dass für alle Arbeiter und Angestellten was getan wurde, um den Arbeitsplatz sicher und besser zu gestalten. Nur wird hier leider inzwischen oft massiv übertrieben.

Arbeitsinspektorat schreibt Fenster vor

Katja Wagner betreibt in Wien einen Kosmetiksalon mit 23 Mitarbeitern. Seit Jahren kämpft sie gegen überbordende Vorschriften des Arbeitsinspektorates. Bei der letzten Kontrolle wurde festgestellt, dass im Behandlungsraum für Enthaarung mit Wachs kein Fenster ist. Was ja auch relativ logisch erscheint, wenn man weiß, wo die Haare wegkommen. Es wird auch nach jeder Behandlung eine Pause gemacht, sodass die Mitarbeiterin nicht den ganzen Tag ohne Tageslicht auskommen muss. Aber dennoch, Hausverstand gilt nicht, es gelten die Verordnungen und das Arbeitsinspektorat schreibt Fenster vor. Die Fenster würden übrigens auf die Straße rausgehen, als eine Art Auslagenscheibe.

Angestellten meldeten Gewerbe an

Frau Wagner hat jetzt auch eine Lösung gefunden, die Kosmetikerinnen melden jetzt ein Gewerbe an und Frau Wagner vermietet die Räume. Bei einem Selbstständigen gelten nämlich keine Arbeiterschutzgesetze und sie können gleich weitermachen, so gehen zumindest in diesem Fall die Arbeitsplätze nicht verloren. Die schöne Frau Wagner ist nur ein Beispiel.

Ich hätte auch zahlreiche Beispiele aus dem Bezirk, nur die darf man ja nicht schreiben, sonst legt man sich mit dem örtlichen Arbeitsinspektorat an. Einen Fall muss ich aber trotzdem loswerden.

In einem Hotel war der Gang um zwei Zentimeter zu schmal, da er als Fluchtweg für drei Zimmer verwendet wird. Die Zimmer durften nicht mehr vermietet werden, da gibt es keinen Ermessensspielraum hieß es. Nach langem Hin und Her kam dem Hotelier die erlösende Idee: Er schrämmte den Putz von der Wand. Gut, dass zumindest die Unternehmer ihren Hausverstand einsetzen.

Peter Seiwald, Ausschussmitglied  der WK Kitzbühel : „Die Sozialpartnerschaft hat in den letzten Jahrzehnten viel in Richtung Arbeitnehmerschutz zu Stande gebracht. Nur leider wird bei diesem Thema inzwischen oft massiv übertrieben.“

 
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