Kitzbüheler Anzeiger
12.09.2021
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Baustart für Hochwasserschutz

Rund 9,5 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren in den gemeindeübergreifenden Hochwasserschutz in St. Ulrich und Waidring investiert. Ministerin Elisabeth Köstinger gab selbst den Startschuss für das Schutzprojekt.

St. Ulrich | Ende gut, alles gut –  als vergangenen Donnerstag am Ufer des Pillersees von den Verantwortlichen die Schaufeln für den symbolischen Spatenstich in die Hand genommen wurden, waren alle Querelen der letzten Jahre vergessen. St. Ulricher und Waidringer ziehen an einem Strang und freuten sich gemeinsam über den Baubeginn jener Maßnahmen, die in vier Jahren beide Orte hochwassersicher machen werden.
Als 2013 nicht nur in Waidring die Dämme brachen, sondern auch das Dorfzentrum von St. Ulrich unter Wasser stand, war klar, dass Maßnahmen gesetzt werden müssen. Die Gründung eines Wasserverbandes Grieselbach-Haselbach ging nicht ohne Reibereien ab, doch am Donnerstag hatte Obmann Leo Fischer allen Grund zu Strahlen. Er hatte an den Planungen maßgeblich mitgewirkt. Unter anderem galt es, rund 70 Grundbesitzer unter einen Hut zu bringen. Jetzt gab es die Belohnung für all die Mühen – den Startschuss für das 9,5 Millionen Euro Projekt.

„Die Ereignisse der letzten Wochen haben uns klar vor Augen geführt, wie wichtig unsere Projekte zum Schutz der Bevölkerung vor Hochwasser sind,“ betonte Ministerin Elisabeth Köstinger. Und auch wenn es bei Naturgefahren keine hundertprozentige Garantie geben kann, „so sorgen wir mit diesem Projekt gemeinsam für einen wirksamen Hochwasserschutz“, freute sich auch LH-Stv. Josef Geisler.

16 Maßnahmen von Flecken bis Strub
„Das Projekt ist somit ein bedeutender Faktor, damit auch künftig die Sicherheit der Bevölkerung und die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten gewährleistet werden können“, erklärte Waidrings Dorfchef Georg Hochfilzer. Finanzielle Unterstützung für das Hochwasserschutzprojekt erhalten die beiden Gemeinden von „Bund und Land, wodurch ein Projekt dieser Dimension überhaupt erst möglich ist und wofür wir uns bedanken“, betont Bürgermeisterin Brigitte Lackner.

Markus Federspiel, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land Tirol, stellte das Projekt vor. Mit insgesamt 16 Maßnahmen von Flecken bis Strub werden Schwachstellen in der bestehenden Verbauung eliminiert und Retentionsräume optimiert. Die Verbesserung der Geschiebesituation durch Räumung bestehender Ablagerungsflächen nimmt einen gewichtigen Teil des Projektes ein. Rund 170.000 Kubikmeter Material werden hierbei auf einer Länge von 15,5 Kilometern bewegt, die zugleich wieder beim Aufbau und der Ausflachung neuer Uferbegleitdämme Verwendung finden. Um die Hochwasserwelle im Unterlauf zu dämpfen, wird ein neues, steuerbares Wehr errichtet.

Damit kann der Seespiegel gehalten und das verfügbare Rückhaltevolumen des Sees optimal ausgenutzt werden. Im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen werden auch elf Brücken erhöht und zum Teil neu errichtet. „Es ist schön, in einem Land zu leben, wo man bereit ist, zum Schutz seines Nachbarn einen Beitrag zu leisten und wo niemand seinem Schicksal überlassen wird,“ strahlte Obmann GV Leo Fischer. Margret Klausner

Bild: Spatenstich zum Hochwasserschutzprojekt mit Ministerin Elisabeth Köstinger, LH-Stv. Josef Geisler, Bgm.in Brigitte Lackner, Bgm. Georg Hochfilzer, Wasserverbands­obmann Leo Fischer und allen Beteiligten aus Bund, Land, Bezirk und Gemeinden. Fotos: Klausner

 
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