Kitzbüheler Anzeiger
18.01.2021
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Auch im Coronajahr mehr Mitglieder

Seit rund einem Jahr ist Patrick Unterberger Obmann des Wirtschaftsforums St. Johann. Dass sein Einstand von derart außergewöhnlichen Umständen begleitet sein würde, hätte er sich nicht träumen lassen. Dennoch sieht er die Seinihonsa Wirtschaft gut gerüstet für alle Herausforderungen, wie er im Gespräch mit dem Kitzbüheler Anzeiger erläutert.

St. JohannWie ist Ihre persönliche Bilanz für das erste Jahr als Obmann – das Coronajahr?
Es war ein arbeitsintensives Jahr, das viele Themen bereit hielt. Ich war gerade heuer sehr froh und stolz, dass wir ein Ortsmarketing haben. Da steht eine Struktur dahinter, die extrem gute Arbeit für die Mitglieder leistet. Es ist mir wichtig, Marije Moors mit ihrem Team besonders hervorzuheben. Sie brachten enorm viel weiter – gerade in der Krisenzeit. Der Austausch zwischen Wirtschaftsforum St. Johann und Ortsmarketing ist sehr gut.  

In der Jahreshauptversammlung 2019 wurde betont, dass man einen verstärkten Fokus auf die Gastronomiebetriebe legen will. Wie ist das gelungen trotz der Krise?
Es sind mehrere Themen ausgearbeitet worden – für diesen Winter ist ein Projekt vorgesehen. Corona machte uns da bislang einen Strich durch die Rechnung. Gemeinsam mit der Gastronomie ist ein Fünf-Uhr-Tee geplant, wir wissen aktuell noch nicht, wann wir das umsetzen können. Michael Grander, der für Gastronomie zuständige Obmann-Stellvertreter, bringt sich diesbezüglich sehr viel ein und ist stark bemüht, dass wir für diese Branche noch mehr bieten. Es war sicher heuer ein schwieriges Jahr, wo viel liegen geblieben ist bei unseren „klassischen Themen“. Wir sind schließlich selber auch Unternehmer und mussten vorrangig schauen, dass unsere jeweiligen Betriebe gut dastehen und bestmöglich durch die Krise kommen.  

Wie viele Mitglieder gibt es aktuell im Wirtschaftsforum St. Johann?
Über 200 Mitglieder. Die Mitgliederzahl hat sich auch im Krisenjahr gesteigert.

Corona steigerte die Bedeutung des Onlinehandels bzw. des entsprechenden IT-Knowhows nochmals. Wie sieht es mit der diesbezüglichen Kompetenz in St. Johann aus?
Da hat sich auch relativ viel getan. Das Wirtschaftsforum bzw. das Ortsmarketing startete ein Projekt mit Anbietern, wo es einen Austausch bzgl. Informationen zum Onlineauftritt gibt. Da wird schon etwas bewegt. Aber es gibt aktuell keine Plattform, die alle betrifft. Es hat schon einmal eine Onlinehandels-Plattform in St. Johann gegeben. Es lief damals aber nicht so gut. Das sind sicher Themen, die noch aufgegriffen werden. In dieser Situation wäre es aber sehr schwer gewesen, so etwas umzusetzen oder mehr zu erreichen.  

Die Information „Was gibt es wo?“ findet doch sehr gut über das Ortsmarketing statt, oder?
Ja, genau. Zum Beispiel startete das Ortsmarketing im zweiten Lockdown rasch eine Initiative – der St. Johanner Einkaufsbutler. Das hat sehr gut funktioniert und wurde sehr gut angenommen.

Wie ist die Wahrnehmung des Wirtschaftsforums als Interessensvertretung der örtlichen Wirtschaft?
Das Wirtschaftsforum ist ja meistens aus Sicht der Leute gleichbedeutend mit dem Ortsmarketing. Etwaige Anliegen gehen direkt zu Marije Moors und weniger zu uns als Vorstand. Es wurde auch immer kommuniziert, dass das Ortsmarketing zuständig ist und als Ansprechpartner dient. Was sich heuer geändert hat, ist dass Mitglieder mich kontaktiert haben. Es soll auch weiterhin so sein, dass das Ortsmarketing die Mitglieder betreut, weil dort die geballte Kompetenz liegt. Und das Team dort macht es auch sehr gut.

Soll das Ortsmarketing umgewandelt und damit eine Expansion in die Nachbarorte ermöglicht werden?
Es gibt darüber viele Spekulationen, das hört man immer öfter. Aktuell ist nichts geplant. Aber es ist natürlich immer so, dass wir vorausdenken. Für derartige Schritte müsste man die Struktur verändern, das kann nicht das Ortsmarketing oder St. Johann entscheiden. In der Marktgemeinde laufen Zukunftsprozesse ab, 2030 bzw. 2050. Aber bezüglich Strukturerweiterung Ortsmarketing gibt es aktuell nichts. Was die Zukunft bringt, was in fünf Jahren ist, wissen wir nicht.  

Die jüngste Einzelhandelsstudie für die Leaderregion regio3 zeigte auf, dass der Handel in den vergangenen Jahren unter Druck geraten ist. Wie schätzen Sie die Lage in St. Johann ein?
Für St. Johann sehe ich nicht so sehr die große Gefahr. St. Johann ist viel zu flexibel und vielseitig. Es ist für jeden Unternehmer immer ein interessantes Pflaster. Tirolweit wird sich aber vermutlich noch viel auftun, weil jeder Lockdown natürlich dem Onlinehandel sehr gut in die Karten spielt. Elisabeth Galehr

Bild: Patrick Unterberger ist Obmann des Wirtschaftsforums St. Johann. Foto: PlaTo

 
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