Kitzbüheler Anzeiger
05.02.2022
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„Anton aus Tirol“ lebt in der Pfalz

Man kennt ihn als legendären Torschützenkönig, Fußball-Präsidenten, Sänger und Musiker: Harry Schagerls Popularität geht weit über Kitzbühel-Oberndorf hinaus. In Deutschland hat er sein neues Glück gefunden.  

Kitzbühel, Rheinzabern |  „Ich bin so schön, ich bin so toll, ich bin der Anton aus Tirol“. Lange bevor DJ Ötzi dieses Lied in modernisierter Fassung zu einem Megahit machte, war es in Kitzbühel schon Kult geworden. Harry Schagerl hat es als Erster gesungen, weil es der befreundete Komponist an ihn herangetragen hatte, wie er erzählt. Mit dem „Anton“ wurde er bekannt, „Anton aus Tirol“ wurde zu seinem Künstlernamen und sogar eine goldene Schallplatte gab es dafür. Streitigkeiten wegen der Vertragsrechte überschatteten den angestrebten großen Durchbruch, doch ein Münchener Gericht bestätigte Harry Schagerl Jahre später, dass er sich als „Original Anton aus Tirol“ bezeichnen und das Lied auch weiterhin singen darf.

Seit 16 Jahren in Rheinland-Pfalz
Nicht immer habe er es leicht gehabt, schildert der leidenschaftliche Sänger. Sein Leben ist geprägt von Höhen und Tiefen, ähnlich einer Achterbahn. In gewisser Weise ist er ein Lebenskünstler, doch mittlerweile ist der 72-Jährige bedeutend ruhiger geworden. Den Wendepunkt seines Lebens habe er durch Ehefrau Christine gefunden, schwärmt er. „Wir sind sehr, sehr glücklich miteinander“. Mit ihr, einer gebürtigen Pfälzerin, lebt er seit knapp 16 Jahren in Rheinzabern, einer Kleinstadt in Rheinland-Pfalz. Vor zehn Jahren wurde geheiratet.

Aufgewachsen ist er im niederösterreichischen Wilhelmsburg. Dort wurde man frühzeitig auf das fußballerische Talent des Buben aufmerksam. Es winkte sogar eine Profi-Karriere beim Spitzenclub Wiener Austria, doch er absolvierte stattdessen eine Installateurslehre - weil der Vater es so wollte.

Amateur-Kicker hatte  Musikkarriere im Fokus
1974 startete Harry in der Gamsstadt neu durch. Als Amateur kickte er beim FC Kitzbühel - und das überaus erfolgreich: Mit Kitzbühel wurde er mehrmals Meister, 12 Jahre hindurch war er Torschützenkönig, was ihm den legendären Beinamen „Kugelbomber“ einbrachte. Weitere Jahre war er Vereinspräsident, dann wechselte er nach Oberndorf - als aktiver Spieler, Trainer und später auch noch als Präsident.

Daneben verfolgte Schagerl beharrlich seine Musikerkarriere. Anfänglich stand er mit „Los Pacos“ in Kitzbühel auf der Bühne, dann war er lange Jahre mit den „Tiroler Spatzen“ sowie den „Telfer Buam“ landauf, landab unterwegs. Es folgte ein TV-Auftritt im Musikantenstadl und bei Peter Rapp, wie er erzählt, außerdem eröffnete er ein Fitnessstudio in Kitzbühel. Als „Anton aus Tirol“ tourt er seit rund 20 Jahren mit den „Kaiserlichen“, einer Drei-Mann-Band, durch die Lande. „Wir waren in Deutschland, Belgien, Frankreich, in den Niederlanden, Dänemark und sogar in den USA unterwegs“, schildert Schagerl. „Die Pandemie hat uns leider gestoppt, alle Auftritte wurden abgesagt.“

Lieder im „neuen Sound“ eingesungen
Die freie Zeit habe er genützt, um sein Repertoire beträchtlich zu erweitern. Neue Kompositionen in rockigem Sound wurden eingesungen, weitere Alben produziert und sogar eine Weihnachts-CD samt Buch mit Gedichten veröffentlicht. „Meine Stärke ist, dass ich nie aufgebe“, erzählt Schagerl.

Auftritt in Kitzbühel: ein Herzenswunsch
Kitzbühel und Oberndorf hat er seit eineinhalb Jahren wegen Corona nicht mehr besucht, mit Angehörigen, Freunden und Weggefährten ist er aber nach wie vor in engem Kontakt. Einem Gastspiel in Kitzbühel ist Harry Schagerl nicht abgeneigt, ganz das Gegenteil ist der Fall: „Es wäre ein Herzenswunsch von mir.“

Seine Fußball-Leidenschaft  lebt er derzeit als Trainer an zwei Schulen in Rheinzabern aus, zuvor hat er es mit einer Damen-Mannschaft sogar bis in die Regionalliga geschafft. Einen großen Wunsch will er sich gemeinsam mit seiner Christine erfüllen: „Einmal den Geburtsort von Pelé in Brasilien besuchen.“ Alexandra Fusser

Bild: Der wahre Anton aus Tirol: Harry Schagerl. Foto: Gantenhammer

 
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