Kitzbüheler Anzeiger
07.04.2013
News  
 

Almen sind in Gefahr

Die Almen sind in Gefahr. Durch den Wegfall des Milchkontingentes, brauchen die Bauern die Almen nicht mehr unbedingt für ihre Milchkühe. Durch das fehlende Vieh würden viele Almen zuwachsen. Zudem fehlen immer noch die Ausgleichszahlungen der EU für die Almen.

Bezirk | Der Bezirk Kitzbühel lebt von und mit seinen Almen. Die Landwirtschaft nutzt die Bergwiesen im Sommer als Futterplatz für die Tiere, der Tourismus lockt mit den sanften Grasbergen tausende Touristen zum Wandern in die Kitzbüheler Alpen. Die 480 Almen im Bezirk Kitzbühel sind nun aber in Gefahr.

Milchkühe für den Erhalt der Almen wichtig

Bezirksbauernobmann Josef Edenhauser sieht eine neue Gefahr auf die heimischen Almen zukommen. Nachdem sich die europäischen Agrarminister einig wurden (der Kitzbüheler Anzeiger berichtete), fällt ab 2015 das Milchkontingent weg. Dabei mussten die Bauern, wenn sie die Richtmengen überschritten Strafzahlungen leisten.

Die Menge der erlaubten Liefermenge rechnete sich von der Hofstelle und Alm zusammen. „Die Bauern müssen sich nun nicht mehr der logistischen Herausforderung stellen, täglich die Milchkühe auf den Almen zu melken und die Milch zur Sennerei zu liefern“, erklärt Josef Edenhauser. Dadurch fehlt es aber auf den Almen an Tieren. „So viele Jungtiere gibt es im Bezirk nicht, um die sich auftuenden Lücken zu schließen“, erzählt Edenhauser. Aus diesem Grund werden Almausgleichszahlungen gefordert, um die Bewirtschaftung der Almen sicherzustellen.

„Für eine Differenzierung am Markt ist die Almmilch sehr wichtig“, weiß Stefan Lindner von der Tirol Milch. Die Almmilch ist eine der vier Tiroler Milchsorten, mit der sich die Region von der Konkurrenz absetzen kann.

EU-Gelder fehlen immer noch

Derzeit warten noch viele Bauern auf die Förderzahlungen für die Almen seitens der EU. Diese Beträge werden aber erst nach der Neuvermessung ausbezahlt. Im Bezirk Kitzbühel gibt es 480 Almen, die von 1.150 Bauern genutzt und bewirtschaftet werden. Davon wurden bis jetzt erst 171 Almen neu vermessen und die Förderungen ausbezahlt. Die restlichen 309 Almen müssen erst neu Vermessen werden. Wann dies geschieht ist offen. „Es stehen Rückforderungen von zigtausenden Euros im Raum“, weiß Edenhauser und sieht auch manchen landwirtschaftlichen Betrieb durch die fehlenden Auszahlungen an seinen existenziellen Grenzen.

Edenhauser und der Bauernbund forderd eine Entscheidung im Ministerium, damit dieser Missstand möglichst bald behoben werden kann. Elisabeth M. Pöll

 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen