394 Unterschriften übergeben
Kleine Jausenstation – große Diskussion. Bürger machen gegen geplanten Gastronomiebetrieb mobil.
Kirchdorf | Ziel war es, 100 Unterschriften zu bekommen, geworden sind es 394. Der Kirchdorfer Horst Pali setzte sich seit Ende Juli online gegen die geplante Jausenstation am Achendamm ein.
Bürgermeister Gerhard Obermüller (Liste Koasa Kraft) und Vize Bürgermeister Gerald Embacher (Gemeinsame Erpfendorfer Liste) nahmen die Unterschriftenliste samt rund 120 Kommentaren der Unterzeichner am Montagnachmittag entgegen. „Demokratie verträgt das. Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich Gedanken gemacht haben. Wir werden im Gemeinderat damit sensibel und sorgsam umgehen“, verspricht Bgm. Obermüller. Die Unterzeichner der Online-Petition „Für den Erhalt des Erholungsraumes Großache“ stammen Großteils aus der Region (162 aus Kirchdorf und 102 aus St. Johann).
Es sind aber auch zahlreiche anonyme Unterzeichner dabei. „Einige haben mir gesagt, sie möchten ihren Namen nicht Preis geben, weil sie fürchten, falls sie etwas von der Gemeinde brauchen, dadurch benachteiligt zu werden – dabei handelt es sich meist um Kirchdorfer“, erklärt Pali. Als Petitions-Initiator hat er alle Daten der anonymen Unterzeichner: „Natürlich wurde sichergestellt, dass niemand doppelt und dreifach unterschreibt.“
Was stört die Unterzeichner?
Mit der Petition sprechen sich die Unterstützter gegen die geplante Jausenstation auf einem rund 745 m2 großen Grundstück angrenzend an die Furtherbrücke aus. Die Gemeinde möchte dort neben dem Gastronomiebetrieb die Errichtung eines Spielplatzes, einer öffentlich zugänglichen kostenlosen WC-Anlage sowie eines kleinen Parkplatzes (13 Stellplätze) ermöglichen.
Fix ist noch nichts, denn weder die Änderungen des Raumordnungskonzeptes noch die Umwidmung ist durch. „Es wäre schade, wenn so ein schöner Platz verbaut wird. Gastronomie gehört ins Dorf, nicht in unberührte Natur – dazu gibt es etliche Studien. Öffentliche WCs sind auch genug vorhanden“, zweifelt Pali das öffentliche Interesse für das Vorhaben an.
Welche Chancen rechnen sich die Unterzeichner aus? „Das ist schwer zu sagen. Uns war es wichtig, aufzuzeigen, dass dieses Vorhaben nicht jedem gefällt.“ Die Diskussion in der 4000-Einwohner-Gemeinde Kirchdorf wurde auf jeden Fall ins Rollen gebracht. Johanna Monitzer
Bild: Petitions-Initiator Horst Pali (li.) überreichte am Montagnachmittag 394 Unterschriften samt Kommentaren an Bgm. Gerhard Obermüller und Vize-Bgm. Gerald Embacher (re.). Die Unterzeichner sprechen sich gegen die geplante Jausenstation am Achendamm aus. Die Gemeindeführung betonte, sorgsam und sensibel mit dem Thema umzugehen. Foto: Monitzer