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Zweimal das Leben geschenkt

Vor 18 Monaten hatte der St. Johanner Nikolaus Eder einen schweren Unfall durch einen defekten Röhrenverstärker. Während er an der E-Gitarre übte, ereilte den Filmproduzenten und Gitarristen ein Stromstoß, der normalerweise tödlich verläuft. 220 Volt (50 Milliampere) sind bereits lebensgefährlich und bei diesem Unfall geht man von einigen tausend Volt aus, die sich durch Funkenflug über 20 Zentimeter ausgebreitet haben. Durch den Fall auf eine Granitplatte kam noch ein intercerebrales Hämatom hinzu. Seine Familie und die herausragende Leistung von Tiroler Ärzten halfen ihm, wieder ins Leben zurückzufinden.

Enorm dankbar

„Die Motivation, diesen Film zu machen, war in erster Linie Dankbarkeit. Zunächst meiner Frau Pissamai und meinem Freund Werner Neururer gegenüber, die mir mit ihren Sofortmaßnahmen das Leben retteten. Darüberhinaus wollte ich aber einfach dokumentieren, was für hervorragende Ärzte wir in Österreich und Tirol haben und mich besonders bei Prof. Dr. Leopold Saltuari, OA Dr. Markus Kofler, Sportwissenschaftler Andreas Mayr und dem gesamten Team der Akutneurologienachbehandlung im LKH Hochzirl bedanken. Vielleicht finden manche durch das Video auch den Mut, nach schweren Unfällen trotzdem weiterzumachen“, beschreibt Nikolaus Eder seine Gefühle.

2007 wurde ihm dann vorgeschlagen, an einem Universitätsversuch mit dem Armroboter „Armor“ teilzunehmen.

Erstversuch am Armroboter

Robotergestütztes Training hatte sich beim Wiedererlernen des Gehens als positive Intervention erwiesen. Um zu prüfen, ob ähnliche Resultate auch für die obere Extremität zu erzielen sind, wurde der elektromechanische Roboter (ARMOR) entwickelt, der komplexe Bewegungsmuster auszuführen hilft und der primär zu einer funktionellen Verbesserung von Schlaganfallpatienten beitragen soll. Nikolaus Eder war der erste Patient, der dieses Gerät ausprobieren durfte.

Bei den Übungen zeigten sich schon innerhalb kürzester Zeit erstaunliche Verbesserungen. „Nach eineinhalb Wochen war meine Armfunktion schon erheblich verbessert und mit einer täglichen Trainingseinheit von nur knapp 40 Minuten konnte ich schon nach einem Monat meine Finger wieder gut bewegen“, so Eder.

Zurück ins Leben

Für den selbstständigen Unternehmer, Filmproduzenten und Musiker (spielte mit Peter Wallner, Murdock und auch international als Vorgruppe von Bands wie „Iron Maiden“ oder „Napalm Death“) ist es enorm wichtig, dass er jetzt wieder Musik machen kann.

Noch wichtiger ist dem dreifachen Familienvater aber, dass er für seine Tochter, die ein halbes Jahr alt ist, dasein kann. „Ich habe den Film mit Erlaubnis der Ärzte gemacht und darin meine Geschichte dokumentiert. Mein Traum wäre, wenn aus dem umfangreichen Material eine Dokumentation entstehen könnte, die im Fernsehen gesendet würde. Dieses 20-minütige Video ist vor allem für Wissenschaftler, Therapeuten oder Betroffene entstanden und natürlich haben alle Ärzte als kleines Dankeschön ein Exemplar bekommen.“    sura
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