Zwei Jahre Zukunft für Tshumbe
Seit der Gründung des gemeinnützigen Vereins „Zukunft für Tshumbe“ im August 2012 in St. Johann hat Obfrau Manuela Erber mit Hilfe von heimischen Sponsoren, Spendern und Paten sehr viel erreicht:
Der Kindergarten in dem Dschungeldorf im Kongo wurde deutlich vergrößert, eine Krankenstation und ein Haus für die Helfer errichtet. 2015 folgt mit dem Bau der Grundschule der nächste große Schritt.
St. Johann, Tshumbe | Im Alter von nur 20 Jahren konnte die junge St. Johanner Kindergärtnerin Manuela Erber ihren Kindheitstraum endlich realisieren: In Tshumbe, einem Dorf in der Demokratischen Republik Kongo, baute sie seit 2012 mit viel Idealismus für die Ärmsten der Armen einen Kindergarten auf, der Kitzbüheler Anzeiger berichtete wiederholt. „Meine Arbeit ist oft sehr hart, aber das gibt mir auch die Motivation zum Weitermachen und bereichert mein Leben“, beschreibt Manuela Erber, die von der Lebensfreude der Menschen, deren Mut und Stärke von Beginn an fasziniert war.
Die St. Johannerin war mittlerweile dreimal in Tshumbe, insgesamt hat sie ein Jahr lang dort gelebt. Alle Projekte organisiert sie gemeinsam mit den Mitarbeitern vor Ort, sie bildet die Kindergärtnerinnen und weitere Mitarbeiter aus und treibt die Vorhaben voran. Judith Wieland, eine Volontärin aus dem Lungau in Salzburg, steht Manuela zur Seite und kümmert sich vor allem um den kleinen Jean, der auch in den Kindergarten geht und Down-Syndrom hat. Der Kindergarten „WaleWana“ (Mutter aller Kinder – so wird Manuela in Tshumbe genannt) wurde im September 2012 eröffnet und startete mit 32 Kindern, zwei Kindergärtnerinnen, zwei Köchinnen, einem Wächter und einem Koordinator. Seit September 2014 besuchen 94 (!) Kinder den Kindergarten, die Zahl der Mitarbeiter ist angewachsen, das Gelände des Kindergartens wurde vergrößert. Dazu kommt noch ein Tiergehege mit Hühner- und Ziegenstall.
Malaria, Grippe und Darmparasiten
Malaria, Grippe und Darm- und Parasitenkrankheiten plagen die Kinder. Deshalb wurde Manuela Erber schon nach kurzer Zeit klar, dass es dringend eine kleine Krankenstation mit Labor, Hausapotheke und Behandlungsraum braucht. Die Salzburger Krankenschwester Karin Trinkl half beim Aufbau der Krankenstation, Dr. Hannes Lechner aus Kirchdorf in Tirol brachte im Herbst 2013 viele wichtige medizinische Instrumente und Medikamente mit, behandelte unzählige Menschen und bildete die medizinischen Mitarbeiter weiter aus.
Viel Unterstützung aus der Region
Ein Laborant, eine Krankenschwester und ein Krankenpfleger kümmern sich derzeit um die kranken Kinder. Eine neue Lehmhütte wurde außerdem für die Volontäre gebaut, die dort auf einer Luftmatratze schlafen und als Dusche nur einen Wasserkübel zur Verfügung haben. „Das Leben ist einfach, es ist eine komplett andere Welt, aber auch wunderschön“, erläutert Manuela Erber. Der St. Johanner Elektrikermeister Stefan Lackner hat in der gemeinsamen Woche mit Dr. Lechner mit einem Solarpanel Strom in der Krankenstation installiert, damit die gesponserten medizinischen Geräte verwendet werden können. Stefans Lehrling, der junge Jules aus Tshumbe, hat in vielen Häusern in Tshumbe Elektrizität erzeugt und wird bald sein Studium in Kinshasa, das durch St. Johanner Paten finanziert wird, aufnehmen.
Helfende Hände sind stets willkommen
Im kommenden Jahr wird sich mit dem Bau der Grundschule Manuelas langgehegter Wunsch erfüllen. Auf dem neu erworbenen, mehr als vier Hektar großen Grundstück sollen weitere Projekte realisiert werden. Für die Finanzierung der großen Grundschule hat sich die Firma „Trop“ als Großsponsor gemeldet, David Troppmaier und Günther Mimm aus St.Johann, waren für den Planungsbeginn im Juli knapp drei Wochen in Tshumbe. Wieder zurück in Österreich, kümmert sich Manuela Erber um die weitere Organisation. Das Schulgebäude soll im kommenden Jahr errichtet werden. Viele helfende Hände sind dabei willkommen.
Das Projekt „Zukunft für Tshumbe“ unterstützt nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Familien. Sie werden über Hygiene, Krankheiten, Erziehung, Ernährung , etc. von Manuela und ihrem Team informiert. „Meine Familie und ich hätten dieses Jahr nicht ohne den Kindergarten überstanden“, schildert Mama Henriette, eine der Kindergärtnerinnen in Tshumbe.
Anleitungen für Hilfe zur Selbsthilfe
Für die Verbesserung der Lebenssituation sorgen der US-Amerikaner Kerby Telemaque mit seinen Kochkursen und die 70-jährige Pinzgauerin Aloisia Aufschnaiter, die mit Freude einen Garten angelegt und vielen Mädchen das Nähen beigebracht hat. Der Verein „Zukunft für Tshumbe“ bedankt sich bei allen Volontären und Unterstützern und freut sich über jeden Helfer in Österreich oder auch vor Ort im Kongo, über Sponsoren, Spender und Kind- sowie auch Projektpaten.
Mehr unter www.zukunft-fuer-tshumbe.or.at oder auf Facebook unter Zukunft fuer Tshumbe.
Alexandra Fusser