Zukunft des Pfarrfelds heiß diskutiert
Oberndorf | Heiß her ging es in der vergangenen Oberndorfer Gemeinderatssitzung: Ein geplantes Wohnprojekt am Pfarrfeld entzweite die sozialdemokratische und die konservative Fraktion im Ortsparlament. Schließlich wurde die Causa vertagt.
Rund 2.500 Quadratmeter des Areals, das der Kirche gehört, sollten von landwirtschaftlicher Freihaltefläche in Wohngebiet umgewandelt werden. Mit Zustimmung des Grundeigentümers will die Neue Heimat dort einen Mietwohnblock mit 20 Einheiten errichten. Während Bürgermeister Hans Schweigkofler in den Plänen ein dringend benötigtes Angebot für Oberndorfs Jugend sieht, befürchten die Konservativen ein raumplanerisches Fiasko. Raumordnungs-Experte Günther Poppinger, der bei der Sitzung anwesend war, sieht solche Probleme allerdings nicht gegeben.
Vize-BM Hansjörg Landmann pochte dennoch darauf, dass die Gestaltung des Ortes über die ohnehin geplante Fortschreibung des Raumordnungskonzeptes laufen solle. Das Wohnprojekt ziehe weitere nach sich, so die Überlegung der VP: „Aber die Talsohle ist zu teuer, als dass sich ein normales Wohngebiet für Häuslbauer ausgeht!“
Schon vor der Abstimmung zeichnete sich ab, dass die GEO das Zünglein an der Waage sein wird. Innerhalb dieser Liste gab es im Vorfeld unterschiedliche Meinungen zur Causa. Dementsprechend kam es während der Sitzung zu einer emotionsgeladenen Diskussion.
„Unsere Jugend zieht weg, die Bevölkerung stagniert. Viele junge Oberndorfer sprechen mich auf die Problematik an“, stellte Bürgermeister Schweigkofler klar. Landmann konterte, dass niemand grundsätzlich gegen Wohnraum für Junge sei.
Konservative Mehrheit setzte sich durch
Die Konservativen plädierten dafür, ein anderes, im Ortszentrum gelegenes Grundstück für das Bauvorhaben zu suchen. „Das ist illusorisch“, kommentierte der Ortschef.
GR Hans Bachler (Liste „Für Oberndorf“, VP) stellte schließlich den Antrag, die Causa zu vertagen, bis die Fortschreibung des Raumordnungskonzepts vom Gemeinderat behandelt wird.
Der Bürgermeister kann diesem Vorschlag wenig abgewinnen: „Das ist eine reine Verzögerungstaktik der Opposition. Wir haben verhandelt, und das hart. Jetzt haben wir ein Grundstück und ihr drückt euch vor der Entscheidung.“ Der Ortschef unterstrich, dass eine Vertagung um weitere eineinhalb Jahre sicher nicht zielführend sei. Sein Parteikollege Gerhart Thaler stieß ins selbe Horn und hielt ein flammendes Plädoyer für die Bedürfnisse der jungen Oberndorfer.
Allerdings konnte das nichts am Ausgang der Abstimmung ändern: Mit den Stimmen der Listen „Für Oberndorf“, „Arbeiter und Angestellte - Tiroler Volkspartei“ sowie „GEO“ wurde die Vertagung der Frage erwirkt.
Bürgermeister Hans Schweigkofler reagierte erbittert darauf: „Das tut mir sehr leid für die Jugend in Oberndorf.“ Nun folgen Gespräche über die weitere Zukunft des Projekts. Elisabeth Krista