Zu viel Grün in Kitzbühel
An das kräftige, grelle Grün an der Außenfassade der Landesmusikschule können sich viele Kitzbüheler nicht gewöhnen, während es für andere schon zum Alltag geworden ist. Über Geschmack lässt sich nun mal streiten.
Kitzbühel | Der Bau der neuen Landesmusikschule (LMS) ist abgeschlossen, die Renovierung der Neuen Mittelschule so gut wie fertig gestellt. Die Diskussionen um das Schulprojekt nehmen aber nicht ab. Sorgten zu Beginn des Bauprojektes die Finanzierungspläne für hitzige Gespräche, ist es nun die Außengestaltung der LMS. Der Baukörper wird rückseitig von einem kräftigen, grellen Grün geziert. Eine Farbe, an die sich die Bewohner des Sonnentals auch nach einem dreiviertel Jahr nicht gewöhnen können.
Farbauswahl kam vom Architekten
Die Wahl der Außenfarbe kam nicht, wie immer wieder kommuniziert, von der Lehrerschaft, sondern wurde vom Architekten vorgegeben. „Bei einer Sitzung, bei der auch die Sprengelbürgermeister und der Bauausschuss dabei waren, wurde uns das Farbmuster für die Fassade präsentiert. Hier gab es auch keine Einsprüche“, erinnert sich Kitzbühels Schulreferent Walter Zimmermann. Direktorin Angelika Trenkwalder kann dies nur bestätigen und ergänzt, dass die Farben für die Böden in der Schule von den Lehrkörpern gewählt wurde. „Zu Schulbeginn haben wir eine Evaluierung unter den Schülern gemacht, wie ihnen die neue Schule gefällt. Hier bekamen wir nur positive Rückmeldungen“, erzählt Trenkwalder.
„Die Politik hat sich in diese Entscheidung nicht eingemischt. Weder der Gemeinderat, noch ich als Bürgermeister oder ein Ausschuss. Im Grunde müsste man eine Volksbefragung in Kitzbühel machen, um hier bei der Mehrheit punkten zu können“, erklärt Bürgermeister Klaus Winkler und zeigt sich auch kompromissbereit: „Wenn sich wirklich so viele Menschen an der Farbe der Schule stören, kann man diese ja auch übermalen“, sagt Winkler. Auf jeden Fall bleibt es eine Frage des Geschmacks, ob dieses Grün Anklang findet oder abgelehnt wird. Elisabeth M. Pöll