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Kitzbüheler Anzeiger

Zeit schenken, Zeit bekommen

Brixental  | In Sachen Seniorenwohnen machen die Gemeinden des Planungsverbandes Brixental-Wildschönau einen Vorstoß: Die Betreuung zu Hause soll verstärkt werden. In diesem Zusammenhang setzen die Bürgermeister u.a. auf das Ehrenamt.

„Wir haben uns angeschaut, was in 20 Jahren sein wird“, erläuterte etwa Hopfgartens BM Paul Sieberer. Derzeit haben die Regionsgemeinden zusammen 197 Wohn- und Pflegeplätze. Laut Prognose des Landes wird der Bedarf bis zum Jahr 2031 um 86 Prozent auf 368 Betten steigen.

Zwar haben die Mitglieder des Planungsverbandes auch in Sachen stationären Einrichtungen ihre Hausaufgaben gemacht, dennoch wünscht man sich – nicht zuletzt im Sinne der Lebensqualität für ältere Menschen – dass Senioren länger zu Hause bleiben können. Das soll einerseits über mobile Dienste ermöglicht werden, andererseits appellieren die Bürgermeister des Brixentals auch verstärkt wieder an die Bürger, Nachbarschaftshilfe zu leisten.

In diesem Zusammenhang starten die Gemeinden Brixen, Hopfgarten, Itter, Kirchberg, Westendorf und Wildschönau ab Mitte September das Projekt „Zeit schenken, Zeit bekommen“.

Fragebogen an 9.000 Haushalte


Die erste Maßnahme: Ein Fragebogen, der Anfang Oktober an rund 9.000 Haushalte ergeht. Darin wird nicht nur erhoben, wer grundsätzlich Zeit für kleinere Besuchsdienste etc. hätte, sondern auch, wer gerne Zeit „bekommen“ möchte. „Dienste in Anspruch zu nehmen ist kein Zeichen der Schwäche“, unterstreicht BM Sieberer. Er möchte ältere Menschen ermuntern, sich auf die Unterstützung anderer einzulassen.

Aber auch die umgekehrte Seite soll nicht übersehen werden: „Wir wollen potenziellen Freiwilligen die Angst nehmen, dass es zu viel wird“, erläuterte der Kirchberger Bürgermeister Helmut Berger.

Wie weiter vorgegangen wird, entscheiden die Gemeinden, nachdem die Ergebnisse des Fragebogens vorliegen werden. Die Ergebnisse werden natürlich der Bevölkerung präsentiert.
„Wir können uns zum Beispiel eigene Service-Stellen als Information für die Bürger vorstellen“, meint etwa der Obmann des Planungsverbandes, Bürgermeister Toni Margreiter. Mittelfristig wünschen sich die beteiligten Gemeinden einen eigenen Gemeindeverband.

Erste Initiative in Hopfgarten und Itter

Der Planungsverband beschäftigt sich bereits seit rund acht Monaten mit dem aktuelle Projekt. In Sachen Seniorenwohnen haben die Gemeinden Hopfgarten und Itter bereits zuvor einige Initiativen gesetzt. Der Arbeitsprozess begann dort vor zwei Jahren: Wie bereits berichtet liegt ein erstes Ergebnis vor.
Um die Mobilität der Senioren zu steigern, wird in Hopfgarten ab Oktober das Ortstaxi verkehren. Wenn das Projekt gut läuft, könnte BM Paul Sieberer sich durchaus vorstellen, dass auch andere Gemeinden ein Ortstaxi umsetzen.
Generell verfolgen die Gemeinden ein gemeinsames Ziel, dennoch ist genug Raum für eigene Ansätze. E. Krista

Bild: Erster Schritt Fragebogen: BM Paul Sieberer, Wildschönaus Vize-BM Christine Eberl, BM Helmut Berger, Dagmar Fischnaller (Firma Sozialimpuls) und BM Toni Margreiter sind schon gespannt auf die Ergebnisse.
 

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