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Kitzbüheler Anzeiger
Steindl_27_2025_Klausner
Hotelier Willi Steindl mit den Gerichtsunterlagen.

Zeche erst nach vier Jahren beglichen

Am Hamburger Flughafen klickten dieser Tage die Handschellen – der deutsche Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht hatte es in Kirchberg zu seinem Geburtstag vor vier Jahren so richtig krachen lassen. Als er abreiste, bat Ochsenknecht Hotelier Willi Steindl um Geduld. Er wolle die Summe überweisen, weil das Kreditkartenlimit zu klein ist, bat der Deutsche. Steindl stimmte zu, nicht ahnend, dass er mehr als vier Jahre um sein Geld kämpfen und mehrfach die Gerichte bemühen muss. Ging es doch nicht nur um die Hotelrechnung – Ochsenknecht hatte auch in einem Promi-Lokal am Hahnenkamm kräftig konsumiert. Die Rechnung von 6.700 Euro hatte Steindl vorerst übernommen.

Immer wieder beteuerte der Schauspieler, er werde die Rechnung schon bezahlen und meinte, dass er ja eine Kooperation mit Willi Steindl abgeschlossen habe. „Davon kann keine Rede sein“, betont der Betreiber des Hotel „Sonne“. Da kein Geld kam, reichte Steindl Klage ein. Ein Pfändungsbescheid wurde ausgestellt, doch der Gerichtsvollzieher konnte Ochsenknecht nicht ausfindig machen.

Die Rechnung wurde schlussendlich in der Vorwoche beglichen – die Exfreundin Ochsenknechts überwies Steindl 16.000 Euro. „Damit ist das für mich erledigt“ betont der Kirchberger. Für Ochsenknecht dürften die Probleme erst richtig beginnen. Er wurde aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen. Auch wenn die Rechnung zwischenzeitlich bezahlt ist, bleibt nämlich der Betrugsverdacht aufrecht. Ob der Schauspieler nach Österreich ausgeliefert wird, war noch nicht bekannt.

Wie Willi Steindl betont, „war das wirklich ein Einzelfall.“ Er habe oft prominente Gäste, da sei es noch nie zu Problemen gekommen. Laut Bezirkspolizeikommandant Martin Reisenzein kommt es immer wieder zu Zechprellereien. „In diesem Außmaß ist das aber selten“, sagt der Polizist. Geahndet werde das im Übrigen wie eine Sachbeschädigung. Dass Leute ihr Esssen nicht bezahlen oder nach dem Tanken einfach losfahren, komme schon vor. Hier spräche man von Summen in Höhe von rund 100 Euro, so Reisenzein. Oft würden solche Vergehen nicht angezeigt, sondern so geregelt. Daher gäbe es über diese Vergehen keine genaue Statistik.

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