Wogen um Freibad sind geglättet

Es war eines der Top-Themen beim Gemeinderats-Wahlkampf 2022 in Westendorf – die Sanierung des Schwimmbades. Damals standen sich zwei gegnerische Gruppierungen gegenüber – jene, die auf dem Areal der Stadt Innsbruck rund um den Forellenhof einen Badesee – das Projekt Seensucht – errichten wollten sowie jene Gemeinderäte, die sich für die Sanierung des bestehenden Freibades aussprachen. Das über 50 Jahre alte Schwimmbad stand kurz vor der Schließung. „Für mich ist die Sanierung der richtige Weg“, betonte Westendorfs Bürgermeister René Schwaiger immer wieder. Mit acht zu sieben Stimmen fiel das Ergebnis für den Ausbau des Bades denkbar knapp aus.
Im September 2023 fuhren die Baumaschinen auf. Ein Familienbad mit Angeboten für Menschen von null bis 80 Jahren sollte es werden. Wasserspielpark, Kinderbecken, ein Erlebnisbecken mit Rutsche, Sprungbrettern, Kletternetz und eine Sechs-Meter-Kletterwand im Wasser – all das und noch einiges mehr wurde um rund sieben Millionen Euro realisiert. Im Juli des Vorjahres konnte der Umbau feierlich eröffnet werden.
Die Wogen sind geglättet – die erste Badesaison war erfolgreich, freut sich Schwaiger. Kleine notwendige Verbesserungen – etwa bei den Parkplätzen – sollen für den kommenden Sommer noch kommen.

Wunsch nach Ganzjahres-Nutzung
Doch Schwaiger wünscht sich eine Ganzjahresnutzung des Areals – das wird jetzt auch Realität. Auf dem Grundstück nördlich des Schwimmbades wird ein sogenannter „Generationenpark“ entstehen. Die Gemeinde stellt rund 9.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Den Park selbst finanziert der Tourismusverband. Seit November laufen die Bauarbeiten. Mit dem Start der Badesaison soll dieser auch fertig gestellt sein. Der Tourismusverband investiert zur Freude Schwaigers rund 650.000 Euro.
„Das ist wirklich total lässig. Wir wollen ja auch etwas für die Einheimischen tun“, so der Bürgermeister, „der Tourismusverband hat von sich aus angeboten, das zu machen. Wir arbeiten auch sehr gut zusammen.“ Ein Namenswettbewerb für den neuen Park läuft bereits. Geplant sind übrigens verschiedene Attraktionen wie ein Käfig für Ballsportarten, Gymnastik-Module oder auch ein Kleinkinder-Spielbereich. Ein Bike-Pumptrack oder auch ein Ninja-Warrior-Bereich dürfte dann die Teenager anziehen. Kommen soll überdies ein Beach-volleyball-Platz sowie eine Boccia-Bahn.

Passend dazu gibt es ab diesem Sommer eine erweiterte Gästekarte. Neben der kostenlosen Nutzung von Bahn und Bus in der Region erhalten Urlauber freien Eintritt in die Schwimm- und Freibäder in Brixen, Kirchberg und Westendorf – und das ohne zusätzliche Kosten. Diese Neuerung sei durch die Anhebung der Ortstaxe auf 3,50 Euro ermöglicht worden, so die Vertreter des Tourismusverbandes. Die zusätzlichen Einnahmen fließen in die Verbesserung des touristischen Angebots, heißt es. „Unser Ziel ist es, Gästen einen echten Mehrwert zu bieten und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Region zu genießen. Der kostenfreie Eintritt in die Bäder ist ein großer Schritt in diese Richtung“, betont der Obmann des Tourismusverbandes, Anton Wurzrainer.