Der Witzknödel und der Glückskeks
Es braucht eigentlich nur einen Mann, um die ganze Welt auf eine kleine Bühne zu holen: Clemens Maria Schreiner ist das in seinem neuen Kabarett „Neuland“ in Kitzbühel gelungen.
Kitzbühel | Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen. Und was zu erzählen zu haben, das ist das Elementare beim Kabarett. Was aber soll ein junger Witzknödel namens Clemens Maria Schreiner tun, als er erfährt, dass es nur drei Sorten von Pointen gibt (schlechte, mittlere und alte)? Richtig, er schnürt sein Bündel, kratzt sein Erspartes zusammen und reist in die Weltmetropole Bruck. Von dort geht es schnurstracks in die große, weite Welt.
Was dort auf den Jungkabarettisten zukommt, konnte ja keiner ahnen: Ob als Glückskeksdichter, systemangepasster Regimekritiker oder Tretbootkapitän, Schreiner schwimmt immer oben auf der Welle des leichten Schmähs. Mühelos schlüpft die Ulknudel in verschiedenste Identitäten und Nationalitäten. Obwohl es beim aktuellen Programm um fremde Länder und Sitten geht, gleitet Schreiner niemals ab in platte Vorurteile. Und das ist das Schöne daran.
Auf der Suche nach der ultimativen Pointe, der „Ur-Wuchtel“ kommt Schreiner in seinem Programm ganz schön durch die Gegend. Für die Zuseher hieß das: Zurücklehnen und viel, viel Lachen. Selbiges galt nicht zuletzt für Schreiner selbst – dem Kitzbüheler Publikum ist es nämlich gelungen, auch den Kabarettisten zum Lachen zu bringen.E. Galehr