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Wirtschaftskammer: Baustopp ist seit aufgehoben

Kitzbühel  |  Die Ausforschung von sieben illegalen Arbeitern auf der Baustelle der Wirtschaftskammer sorgte für Aufsehen und hatte einen sofortigen Baustopp zur Folge. Seit Montag darf wieder gearbeitet werden.

Ausgerechnet auf der Großbaustelle der Wirtschaftskammer – sie wird bekanntlich um rund fünf  Millionen Euro ausgebaut –  werkelten sieben Arbeiter aus Mazedonien einen Tag lang ohne Genehmigung. Das stellten die Beamten der KIAB (Kontrolle illegaler Arbeitnehmer) bei einem Lokalaugenschein auf der Baustelle  in der vergangenen Woche fest. Bei den Mazedoniern  handelte es sich um Mitarbeiter der italienischen Subfirma Ibusoski Bau GmbH mit Gewerbeberechtigung in Österreich.

Wirtschaftskammer bekämpft Pfusch

Die Verantwortlichen der Wirtschaftskammer Tirol, die den  Pfusch seit Jahren mit aller Schärfe bekämpft und deshalb die Kontrollen auf der Kitzbüheler Baustelle selbst angeordnet hatten, haben sofort reagiert:  Bauherr Jürgen Bodenseer, Präsident der Tiroler Wirtschaftskammer, hat kurzerhand einen Baustopp verhängt, die sieben illegalen Arbeiter wurden unmittelbar von der Baustelle abgezogen.

Die von der Wirtschaftskammer beauftragte Baufirma Swietelsky in Innsbruck, die mit der Kitzbüheler Firma Gerzabek eine Arbeitsgemeinschaft hat, hatte auf eine Subfirma zurückgegriffen. „Die sieben Arbeiter aus Mazedonien hatte nur eine Arbeitsgenehmigung für Italien.  Der Bauleiter sei aufgrund der EU-Mitgliedschaft der Meinung gewesen, dass diese auch für Österreich Gültigkeit besitze“, weiß Kitzbühels Bezirksobmann Klaus Lackner.  Die Verträge mit Swietelsky seien bereits im Vorfeld geprüft und als lupenrein befunden worden. Lackner: „Subunternehmer dürfen nur nach Rücksprache mit uns beauftragt werden. Swietelsky ist demnach vertragsbrüchig geworden.“

Seit Montag darf Swietelsky in Kitzbühel wieder bauen. Was die weitere Zusammenarbeit mit der Innsbrucker Firma betrifft, stellt die Wirtschaftskammer ausdrücklich klar, dass laut unterschriebenen Werksverträgen keine Subunternehmen beschäftigt werden dürfen.

Subunternehmen nur mit WK-Zustimmung

„Wenn doch, dann nur mit unserer ausdrücklichen schriftlichen Zustimmung, wie im bestehenden Vertrag unmissverständlich vereinbart wurde. Bevorzugt werden einheimische Betriebe“, hält Präsident Bodenseer fest.

 Außerdem spielt der Zeitdruck eine enorme Rolle. „Im Jänner finden bereits erste Kongresse und Seminare statt und das Pressezentrum für das Hahnenkammrennen muss fertig sein“, schildert Lackner.
Ganz ungeschoren kommt Swietelsky allerdings nicht weg: Sie hat sich verpflichtet, 30.000 Euro Schadenersatz zu zahlen.

Schadenersatz ergeht an caritativen Zweck

Die Wirtschaftskammer verzichtet zugunsten einer sozialen Zuwendung allerdings auf diese Summe: „Swietelsky wird 30.000 Euro an die Caritas der Diözese Innsbruck zahlen. Mit dem Verwendungszweck Unterstützung für beschäftigungslose Jugendliche in Tirol“., schildert Lackner.

Kammer will noch schärfere Kontrollen

Aus den negativen Erfahrungen wird die Wirtschaftskammer ihr eigenes Kontrollsystem zukünftig noch weiter verstärken, um derartiges in Zukunft zu vermeiden und damit die Klein- und Mittelbetreibe im harten Wettkampf unterstützen“, versprechen Bodenseer und Lackner einhellig.

Bezirksobmann Klaus Lackner zeigt über den entsetzt.  „Ich habe überhaupt kein Verständnis für Schwarzarbeit. Für die Umsetzung dieses Großprojektes war es mir als Bezirksobmann sehr wichtig, dass weitgehend einheimische Betriebe aus unserem Bezirk die Aufträge erhalten, was auch gelungen ist.“
Alexandra Fusser

 

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