Ein Wirkwerk für die Kunst 2.0
Kultur über den Bühnenrand hinaus erlebbar machen – das ist das Ziel des neu gegründeten Vereins ARGE Wirkwerk, an dem sich fünf regionale Kulturinitiativen beteiligen.
St. Johann | Artacts, die Kitzbüheler Musikfreunde sowie der Literaturverein Lesewelt, die Muku und der Verein Trampolissimo hoben im Jahr 2015 gemeinschaftlich die ARGE aus der Taufe. Sie soll das leisten, was die einzelnen Formationen neben dem Tagesgeschäft nicht mehr bewältigen können: Kulturvermittlung auf einer verbreiterten Ebene, sei es mit Workshops in Schulen, Vorträgen und vielem mehr im Sinne eines „artist in residence“-Programmes.
Erste Projektphase bis 2018
Dass die ARGE überhaupt wirken kann, ist nur durch eine Förderung der Europäischen Union möglich. 65 Prozent der Kosten werden über das Leader-Programm finanziert. Die restlichen 35 Prozent müssen vom Verein selbst – durch Eintrittsgelder, Sponsoren und ähnlichem – aufgebracht werden. Die erste Projektphase der ARGE Wirkwerk endet im März 2018. Bis dahin will man schon einiges erreicht haben und der Auftakt lässt Großes erahnen, wie Cornelia Erber vom Wirkwerk erläutert: „Die ersten Workshops starteten vielversprechend, es herrschte eine tolle Stimmung und wir erhielten gewaltige Resonanz.“ Beispielsweise kann man bereits auf ein durch die ARGE entstandenes Impro-Orchester unter dem Schlagwort Free Music St. Johann verweisen.
Schon zahlreiche Ideen und Vorhaben
Im Entstehungsprozess befindet sich ein Projekt der Kitzbüheler Musikfreunde, die sich mit dem Barockkomponisten Benedict Anton Aufschnaiter näher befassen wollen.
Unter der Ägide des Literaturvereines heißt es „Jugend liest“: Ein Schreibwettbewerb für Schüler soll im April mit einer Lesung der jungen Autoren gekrönt werden.
Wie sich Musik in Bildern festhalten lässt, zeigt der Workshop „The Image of Sound – ausdrucksstarke Konzertfotografie“ am 9. März in der Alten Gerberei. Der New Yorker Fotograf und Porträtist der Jazzszene, Peter Gannushkin, weist Interessierte in die Geheimnisse seiner Kunst ein.
Region steht im Vordergrund
„Bei allen Projekten steht die Einbindung der Region im Vordergrund“, hält Cornelia Erber fest. Die beteiligten Kulturvereine decken durch ihre Aktivitäten bereits ein breites Spektrum ab – von Musik über Literatur. Dennoch schließen die Beteiligten nicht aus, noch weiter zu wachsen.
In einem vierteljährlich erscheinendem Folder wird das geplante Programm vermittelt. Auch auf der Homepage www.arge-wirkwerk.at kann man sich die aktuellen Projekte anschauen. Elisabeth Galehr
Bild: Edith Gasteiger (Verein Kitzbüheler Musikfreunde), Karin Girkinger (Artacts) Werner Gantschnigg (Literaturverein Lesewelt), Muku-GF Hans Oberlechner und Cornelia Erber (ARGE Wirkwerk; v.l.) wollen durchstarten. Foto: Galehr