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Kitzbüheler Anzeiger

Wirbel um neue Postleitzahl

6374 statt 6370: einige Reither fühlen sich von der geplanten Umstellung der Postleitzahl überrumpelt. Wirtschaftsbund und TVB-Ortsausschuss sind gegen eine neue Postleitzahl.

Reith | Für Aufregung sorgte, der  vor kurzem im Kitzbüheler Anzeiger erschienene Bericht, über die geplante Änderung der Postleitzahl von Reith. Einige Reither fühlten sich von den Plänen der Gemeindeführung überrumpelt. Wirtschaftsbundobmann Sebastian Hölzl und der Ortsausschuss des Tourismusverbandes teilten via Presseaussendung mit, dass sie gegen eine neue Postleitzahl sind.  
   
Wie berichtet, sprachen sich die Gemeinderatsmitglieder  in der jüngsten Sitzung für eine eigene Postleitzahl aus. „Aufgrund des einhelligen Zuspruches habe ich mich mit der Post in Verbindung gesetzt und die Unterlagen angefordert“, erklärt Bürgermeister  Stefan Jöchl. Für die endgültige Umsetzung fehlt noch der Gemeinderatsbeschluss.

„Werbewirksamkeit von 6370 ist höher“

Die Kritiker hoffen, dass es sich die Gemeindeführung noch anders überlegt. „Außer unnötige  Aufwendungen, wie z.B. Änderungen des Schriftverkehrs, sowie Änderungen Firmenbuch, Wirtschaftskammer, Internetauftritte, Autobeschriftungen, Werbungen und Firmendaten etc. kann hier kein Vorteil gesehen  werden. Im Gegenteil: Die Werbewirksamkeit  derselben  Postleitzahl wie Kitzbühel  ist sogar höher zu bewerten“, so Obmann Sebastian Hölzl. Gleichnamige Straßenbezeichnungen sind für den Obmann zu wenig Argumente, da den Postbediensteten die Bewohner ohnehin bekannt seien, meint Hölzl.

In das gleiche Horn blasen die örtlichen Touristiker: „Kitzbühel und Reith gehören zusammen - sowohl hinsichtlich Markenführung als auch symbolisch und numerisch“, so TVB-Ortsausschuss Obmann Anton Hager. Die Beweggründe der Gemeinde (Verwechslungen zu vermeiden, Vereinfachung für PC-Eingabemasken und Klarheit für die Überweisung der Kommunalsteuer) lassen die Touristiker nicht gelten. Man wolle sich nicht „vom großen Bruder lösen“ – man wolle die Identifikation mit Kitzbühel in allen Bereichen und dazu gehören auch die bekannten und gewohnten postalischen Zahlen vor dem Ortsnamen“, heißt es in der Aussendung.

Der Bürgermeister nimmt die die alle Bedenken ernst, wie er gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger betont, hält aber an den Plänen fest:  „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es an der Zeit für eine eigene Postleitzahl ist.“ Die Thematik wird im Gemeinderat aber noch einmal ausführlich besprochen und eine Umstellung braucht natürlich eine gewisse Vorlaufzeit, so Jöchl.

Umstellung erfolgt nicht von heute auf morgen

Dass eine Umstellung nicht von heute auf morgen stattfinden kann, erklärt auch Post AG-Pressesprecher Philip Teper:  „Wenn ein Gemeinderatsbeschluss vorliegt, dauert es ein paar Wochen bis wir auf die neue Postleitzahl umgestellt haben. Die alte Postleitzahl funktioniert aber daraufhin so ca. ein halbes Jahr weiterhin problemlos.“  

Aurach stellte PLZ problemlos um

Vor sechs Jahren stellte die Gemeinde Aurach ihre Postleitzahl von 6370 auf 6371 um. „Bei uns war das kein Problem, die Kritik hielt sich in Grenzen. Ich glaube das Thema wird in Reith zu emotional gesehen. Es überwiegen eindeutig die Vorteile bei einer eigenen Postleitzahl“, berichtet Bürgermeister Andreas Koidl.

Auch in Aurach sind einige Betriebe ansässig -  gab es Beschwerden aufgrund der Kosten für Drucksortenänderungen etc.? „Ein paar Kritiker gibt es immer, im Großen und Ganzen haben aber alle die Vorteile gesehen und sind jetzt glücklich damit. Bei uns heißen ja auch viele Straßen gleich wie in Kitzbühel.“ Natürlich, so Koidl, brauche es eine Vorlaufzeit - von heute auf  morgen geht die Umstellung nicht.
Johanna Monitzer

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