Wintersteller Schützen legen Bataillonsfest ein Jahr auf Eis
Bezirk | Die Welt der Wintersteller Schützen ist gespalten: Das Bataillon wird 2011 auf ein Fest verzichten, das ist jetzt fix. Ersatzveranstaltungen sind allerdings in Ausarbeitung.
Viertlkommandant Hans Steiner ist enttäuscht. „Seit meiner Bestellung als Waidringer Kommandant im Jahr 1971 hat es so etwas nicht gegeben.“ Sein „großes Bedauern“ darüber, dass sich im Bataillon für das kommende Jahr kein Ausrichter für die Großveranstaltung findet, habe er bereits auf der Jahreshauptversammlung ausgedrückt, sagt er.
Verständnis finden die Kompanien bei Bataillonskommandant Josef Pockenauer. Da es im nächsten Jahr kein Gründungsjubiläum zu feiern gibt, wolle eben keine Kompanie diese Riesenaufgabe übernehmen, führt er als Begründung an. „Die Ausrichtung eines Bataillonsfests ist für die jeweilige Kompanie nicht nur mit einem erheblichen organisatorischen Aufwand, sondern auch mit einem enormen wirtschaftlichen Risiko verbunden.“
Ein Bataillonsfest „light“, also eine Verkürzung der traditionsgemäß drei Tage dauernden Veranstaltung, rechne sich finanziell nicht, erklärt Pockenauer. Zumal ein Festzelt für die Schützen und ihre Ehrengäste nach der Feldmesse und dem großen Festumzug am Sonntag zur Verfügung stehen muss, das sei eine Vorgabe des Bataillons. Pockenauer: „Das Festzelt kostet gleich viel, ob es nun für einen Tag oder für drei Tage aufgebaut wird. Dann ist es gleich besser, es wird mit mehreren Veranstaltungen ausgelastet.“ Diese aber seien nicht immer so gut besucht wie erwartet.
Bataillonsfeste ab 2012 wieder gesichert
Dass die traditionsreiche Veranstaltung für ein Jahr auf Eis gelegt wird, sieht der Kommandant nicht als großes Problem, zumal die Bataillonsfeste ab 2012 wieder gesichert sind. Derzeit ist man innerhalb des Bataillons damit beschäftigt, kleine Ersatzveranstaltungen auszuarbeiten. Die Teilnahme an den Feierlichkeiten zur „Tiroler Landlibelle 2011“ in Kufstein wird gerade in Betracht gezogen.
Während Viertlkommandant Hans Steiner noch auf die Abhaltung eines kleinen Fests mit Umzug und Defilierung nach Vorbild der Kössener Veranstaltung von 2009 hofft, stellt sich Pockenauer indes die Frage, ob die Bataillonsfeste in der derzeitigen Form überhaupt noch zeitgemäß sind. „Vielleicht sollten wir den Ablauf neu überdenken und damit noch mehr junge Leute ansprechen“, gibt er zu bedenken.
Alexandra Fusser