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Kitzbüheler Anzeiger

Willi Weidenthaler sammelte mehr als 3500 Abzeichen

Kitzbühel | Seine Leidenschaft gehört kleinen, bunten Plättchen, die zumeist aus Metall sind. Die einen sind rund, die anderen eckig, es gibt sie aber auch in anderen Formen. Jedes einzelne Stück erzählt eine Geschichte. Wilfried „Willi“ Weidenthaler sammelt Abzeichen aller Art. Auf geschätzte 3500 Stück hat er es schon gebracht.

Die Sammelleidenschaft des Wilfried Weidenthaler begann nach einem Streit: Vor vier Jahrzehnten kam es während einer Sitzung der Stadtfeuerwehr Kitzbühel mit einem Kameraden zu einer heftigen Meinungsverschiedenheit. Zornig warf er sein Leistungsabzeichen auf den Tisch und zog von dannen.

Der Ärger verrauchte - aber das Abzeichen war weg. Ein Jahr später schrieb er an den Feuerwehrverband und erhielt prompt ein Duplikat. Das kleine bunte Stück Blech sollte Anstoß für eine Leidenschaft sein - das Zusammentragen von Anstecknadeln, Abzeichen und sonstigen ähnlichen Erinnerungsstücken.

„Ich habe sie nie gezählt, es werden aber sicher mehr als 3500 Stück sein“, schildert Weidenthaler, „es sind nur verschiedene, keines ist doppelt.“ Jedes Exemplar erzählt ein Stück Geschichte, meint Weidenthaler, besonders stolz ist er auf mehrere Tatzelwurm-Abzeichen, die er in Wagrein gewonnen hat. Nicht als Fußballer - sondern als ausgezeichneter Skifahrer. „Sie sind Zeichen einer Leistung und bleiben Raritäten, weil es das Skirennen nicht mehr gibt.“

In seiner Sammlung befinden sich weiters einige Exemplare, die Weidenthaler besonders freuen, weil sie für den vorherigen Eigentümer von ganz großem, ideellem Wert sind. So etwa jene, die Christian Pravda und Anderl Molterer als „Legend of Honor“ auszeichnen. „Es freut mich, dass diese großen Sportler mir die sichtbaren Zeichen ihrer Würdigungen überlassen haben.“

Apropos überlassen: Die Leidenschaft hat sich längst herumgesprochen. So haben, um nur einige zu nennen, Arthur Fabi (Tennis- und Curlingclub), Walter Mössenlechner (Ex-Kneissl-Manager), oder der erst kürzlich verstorbene Ski-Club-Präsident Willi Eder zu der Sammlung beigetragen. Erst jüngst erhielt er zwei Hände voll Abzeichen, die aus der Zeit von 1930 bis 1945 stammen und die auf einem Dachboden versteckt entdeckt wurden. Weiters bekam er als Dauerleihgabe all jene Anstecker, die Walter Föger, der Organisator des ersten Kitzbüheler Tennisturniers nach dem Krieg 1945, Skischulleiter in den USA und Generalsekretär des Österreichischen Tennisverbandes, hinterlassen hat. Mit Hans Niederstrasser (Hölzbauer) teilt er die Sammelleidenschaft.

Sorge um den Weiterbestand

Für die ersten Abzeichen hatte ein Polster genügt. Es folgte ein Teppich, ein zweiter, ein dritter, ehe sich der handwerklich geschickte Weidenthaler eine Vitrine bastelte. Sie platzte bald aus allen Nähten - mittlerweile sind es sieben Schaukästen geworden. Und weil in der Wohnung für neue Vitrinen die Wände ausgehen, gibt es noch mehrere prall gefüllte Schubladen.

Was soll einmal mit der bunten Welt geschehen? Diese Frage bereitet dem 76-Jährigen Kopfzerbrechen. Ob er sie an einen anderen Sammler oder ob er sie einem Museum anbieten wird, hat er noch nicht entschieden.
Willi Weidenthaler war auch ein Radrennfahrer, der gegen die legendären Franz Deutsch und Richard Menapace um den Sieg kämpfte. Als Fußballer wird er heute noch von seiner Generation hoch geschätzt. Sein Leben als Sportler hat er in einer umfangreichen Chronik festgehalten, die dabei auch einen Abschnitt aus der Geschichte des FC Kitzbühel widerspiegelt.
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Bildunterschrift:  * ...in jener Mannschaft, die 1964 den Aufstieg in die Landesliga und damit in die damals dritthöchste österreichische Spielklasse schaffte: Stehend, von links: Heini Messenlechner, Hias Leitner, Klaus Bauer. Sepp Wnuck, Hans Exenberger sen., Hans Exenberger jun. und Ernst Eibl; hockend, von links: Fritz Eder, Josef „Buwei“ Messenlechner, Willi Weidenthaler und Klaus Wintersteiger.

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