
Wie KI den Tourismus revolutioniert
Mitten aus den Tiroler Alpen heraus hat sich Alps Resorts zur wachstumsstärksten Hotelkette Österreichs entwickelt. Das 2011 in Kitzbühel gegründete Unternehmen betreibt heute über 45 Resorts in Top-Destinationen wie Tirol, Salzburg oder der Steiermark – vom gemütlichen Chalet bis zum 4-Sterne-Superior-Hotel. Im Mittelpunkt steht Urlaub nach den eigenen Vorstellungen, mit Raum für Individualität.
„Es geht uns nicht darum, Menschen zu ersetzen. Es geht darum, sie von repetitiven Aufgaben zu befreien und Ressourcen sinnvoller einzusetzen.“
Thomas Payr, CMO Alps Resorts
Doch neben regionaler Verankerung und konsequentem Qualitätsanspruch setzt Alps Resorts vor allem auf eine moderne, zeitgemäße Unternehmenskultur – dazu zählt auch die Nutzung von KI, wie der gebürtige Fieberbrunner Thomas Payr, CMO von Alps Resorts, verrät: „Wir arbeiten seit Jahren mit KI-Systemen“, sagt Payr, „vor allem im Revenue Management – etwa zur dynamischen Preisgestaltung und Auslastungsoptimierung.“ Dank großer Datenmengen und maschinellem Lernen haben sich die Tools laut Payr zu echten „Game Changern“ entwickelt, die das Kerngeschäft deutlich effizienter machen. Ob Rezeption, Marketing oder Kommunikation – KI wird unternehmensweit genutzt, vom ersten Kundenkontakt bis zur Nachbearbeitung von Meetings.

Effizienzsteigerung statt Personaleinsparung
Payr betont: „Es geht uns nicht darum, Menschen zu ersetzen. Es geht darum, sie von repetitiven Aufgaben zu befreien und Ressourcen sinnvoller einzusetzen.“ Gerade im Tourismus, wo Prozesse teils noch manuell ablaufen, sieht er enormes Potenzial – beispielsweise bei Gästeanfragen, die KI-basierte Agenten heute in Sekunden beantworten können. Auch wenn KI-Systeme weiterhin menschliche Unterstützung brauchen, etwa beim Training mit unternehmensspezifischem Wissen, steht für Payr fest: „Die Kombination aus Mensch und Maschine bringt den größten Mehrwert.“
Das Thema KI trifft im jungen Team auf breite Akzeptanz. Viele nutzen Tools wie ChatGPT bereits privat – der Schritt zur beruflichen Nutzung war daher nur logisch. „Unsere Leute sind neugierig, probieren viel aus. Das schafft Innovationskraft“, erklärt Payr. Auch intern wird regelmäßig evaluiert, welche neuen Anwendungen sinnvoll sind – aber nicht jede technologische Neuerung wird übernommen: „Wir wollen keine Avatare an der Rezeption, das passt nicht zur Herzlichkeit und Menschlichkeit im Tourismus. Da braucht es echte und authentische Gastgeber.“

Urlaubsplanung mit KI spart Zeit und Nerven
Was früher Stunden an Recherche erforderte, kann heute von intelligenten Reiseagenten in Minuten geplant werden. In Zukunft könnten solche Systeme sogar direkt mit Buchungssystemen von Hotels kommunizieren – von der Reiseplanung bis zur Zahlung. „Die KI weiß, wie ich ticke. Sie kennt mein Budget, meine Vorlieben – und kann entsprechend personalisiert empfehlen.“
„Wir wollen keine Avatare an der Rezeption, das passt nicht zur Herzlichkeit und Menschlichkeit im Tourismus. Da braucht es echte und authentische Gastgeber.“
Thomas Payr, CMO Alps Resorts
Auch bei der Darstellung neuer Resorts spielt KI eine Rolle: „Für Projekte wie unser neues Hotel in Kaprun erzeugen wir realistische Renderings mit KI. Das spart Zeit und Geld – ohne den Gast zu täuschen.“ Denn eines ist klar: Bei bestehenden Häusern setzt Alps Resorts weiterhin auf echte Fotos. „Was wir zeigen, muss der Gast auch vor Ort erleben. Da gibt’s keine Abstriche.“

Der Blick auf die Branche zeigt Aufholbedarf
Während große Hotelketten beim Thema KI längst investiert haben, sieht Payr vor allem bei kleineren Betrieben noch Nachholbedarf. „Es fehlt oft an Ressourcen und Know-how. Aber wer jetzt nicht investiert, wird abgehängt.“ Auch das Thema Suchverhalten verändert sich: Über 20 Prozent der globalen Suchanfragen laufen laut Payr bereits über KI-Systeme, nicht mehr über klassische Suchmaschinen wie Google – mit Folgen für das Marketing: „Wer in den neuen Systemen nicht sichtbar ist, verliert Reichweite.“
Trotz technologischer Offensive bleibt das Grundverständnis bei Alps Resorts das gleiche wie schon zu Gründungszeiten: Qualität, Nähe und Wertschätzung – auch für die Mitarbeiter. „Wir wollen kein austauschbarer Player sein, sondern ein Arbeitgeber, der Perspektiven schafft“, so Payr. In einer Branche, die oft mit hoher Fluktuation und schwierigen Arbeitsbedingungen kämpft, setzt das Unternehmen auf Teamkultur und moderne Strukturen. Der offene Umgang mit KI ist dabei nur ein Baustein.