Wettlauf um SP-Stimmen in St.Johann
St. Johann | Vier Mandate und die für eine Stichwahl notwendige Stimmenanzahl als Bürgermeisterkandidat: Das wünscht sich die SPÖ in St. Johann unter Listenführer Johann Grander.
Die Themenbereiche Kinder, Jugend und Familie stellen die St. Johanner Sozialdemokraten in ihrem Wahlprogamm an die erste Stelle. St. Johann brauche endlich ein Eltern-Kind-Zentrum, damit Eltern mit kleinen Kindern eine Anlaufstelle erhalten, betont Fraktionsführer und SP-Bürgermeisterkandidat Johann Grander. „Mit Ausnahme von St. Johann gibt es bereits überall eine derartige Einrichtung.“
SPÖ setzt auf Jugend und Familien
Defizite orten die Sozialdemokraten außerdem in der örtlichen Kinderbetreuung: „Es kann nicht sein, dass man bei uns zehn Monate auf einen Platz in der Kinderkrippe warten muss.“ Die Errichtung eines „Haus der Kinder“ mit flexibler Kinderbetreuung steht auf der Wunschliste der SPÖ deshalb ganz oben, ebenso wie ein Haus der Jugend und eine Angebotserweiterung im Sozialsprengel.
Die Erwartungen der derzeit mit drei Sitzen im Gemeinderat vertretenen Sozialdemokraten bei den bevorstehenden Wahlen sind hoch geschraubt: Vier Mandate und die notwendige Stimmenanzahl für die Bürgermeister-Stichwahl wollen sie mit ihrem Spitzenkandidat erreichen. Grander, der bereits zum dritten Mal Anlauf für das Bürgermeisteramt nimmt, beansprucht das Sozialreferat, das Sport- und Überprüfungsreferat für seine Fraktion. Und er will einen eigenen Jugendreferenten im Gemeinderat etablieren.
Gegenüber der Gruppierung SOLI (Soziale Liste Bernhofer/Wallner), die Granders ehemalige Partei- und Gemeinderatskollegin Christl Bernhofer vor wenigen Monaten ins Leben gerufen hat, grenzt sich Grander allerdings ab: „Wir sind die einzige SPÖ-Liste in St. Johann“ stellt er klar. Eine Koppelung der beiden Gruppierungen ist nicht mehr vorgesehen, obwohl entsprechende Gespräche vor Wochen stattgefunden haben. „Christl Bernhofer distanziert sich klar von uns“, behauptet Grander.
Bernhofer bleibt SPÖ-Mitglied
Bernhofer selbst bestätigt, dass die Koppelung auf Wunsch ihrer Mitstreiter nicht zustande gekommen ist. „Wir wollten uns von vorneherein nicht auf eine Koppelung festlegen und haben nach eingehenden Beratungen geheim und basisdemokratisch abgestimmt.“
Von einer Distanzierung zu ihrer politischen Heimat könne aber keine Rede sein, hält Bernhofer fest. „Ich stehe zur SPÖ und ich bleibe SPÖ-Mitglied.“ Die Gründung ihrer Liste SOLI beruhe auf Differenzen innerhalb der Ortspartei, sagt Bernhofer. „Ich will nicht mehr gegen meine Parteikollegen ankämpfen müssen, wenn es um inhaltlich wichtige Themen geht.“
Bernhofer, die ebenfalls für das Bürgermeisteramt kandidiert, stellt außerdem klar, dass der Wahlkampf der Liste SOLI ausschließlich ohne den öffentlichen Zuschuss des so genannten Parteischillings finanziert wird. Alexandra Fusser, Foto: Maren Krings