Wertschöpfung der Nächtigung

Die Bilanz des Tourismusverbandes Kirchberg brachte eine Diskussion zum Thema Nächtigungszahlen, aber auch einen Rück- und Ausblick auf die Tätigkeiten des Verbandes.

Kirchberg | Im Anschluss an die Gemeindeversammlung informierte auch der Tourismusverband Kirchberg über das abgelaufene Jahr und über geplante Projekte und Veranstaltungen. Ortsobmann Paul Steindl zeigte sich mit den Zahlen für den Winter 2014/15 zufrieden: „Die Ankünfte sind um 5,3 Prozent gestiegen, bei den Nächtigungen hatten wir ein Plus von 1,9 Prozent“. Mit diesen Zahlen wollte sich Skischulleiter Rudi Lapper nicht abspeisen lassen, der den Ort in einer Talfahrt sieht und fordert die TVB-Führung zu einer Überdenkung der Strategie auf. „Es fehlt uns an Visionen und Konzepten“, kritisierte Lapper.

Ein interessantes Zahlenspiel brachte Landtagsabgeordneter Sigi Egger, selbst erfolgreicher Hotelier, in die Diskussion ein. „Das Problem liegt in der Wertschöpfung und in der Preisgestaltung“, erklärte Egger. In Kitzbühel bringt ein Gästebett 12.635 Euro, was auch den Spitzenwert tirolweit bedeutet, in Kirchberg hingegen nur 4.780 Euro. „Es sollte sich jeder Betrieb Gedanken über seine eigene Strategie machen und sich nicht zu billig verkaufen“, erklärte Egger, der auch noch kritische Worte an die Vermieter hatte: „Es wird auf der einen Seite verlangt, dass die Bergbahn die Saison verlängert und die Betriebe machen dann einfach zu. Das kann es auch nicht sein.“

Das Wanderangebot verbessert

Im vergangenen Jahr verbesserte der Tourismusverband das Angebot für Wanderer deutlich. Neben der Goasberg-Roas wurde auch das Angebot am Unteren Grund deutlich ausgebaut. Der Wanderweg mit Hängebrücke und Aussichtsplattform ist fast fertig, nur noch kleine Teilstücke fehlen. Investiert wurde auch in die Kneippanlage, deren Angebot erweitert wurde. Erweitert wurde auch das Angebot für Mountainbiker mit einem zusätzlichen Trail.

Verbesserung des E-Bike Angebotes

Das Konzept für die Wanderwege wird auch im kommenden Sommer weiterverfolgt. Zudem will man das Angebot für Familien vergrößern und auch E-Biker ins Brixental locken. Für letztere ist eine E-Tankstelle im Ortszentrum angedacht. Wünschenswert wäre für Paul Steindl auch Gratis-Wlan im gesamten Ort und eine technische Beschneiung für den Gaisberg. Wie Steindl versicherte, wurde das Projekt Ski-Weltcup noch nicht ad acta gelegt, sondern wird auch weiterhin verfolgt.

Modernisiert wird heuer der Naturlehrpfad am Unteren Grund. 54 neue Info-Tafeln sollen über Pflanzen und Tiere informieren.

Bei den Werbekampagnen geht Kirchberg auch weiterhin einen gemeinsamen Weg mit Kitzbühel. Nach den erfolgreichen Touren in Polen und den Niederlanden, wird mit Großbritannien heuer der dritte Markt in Angriff genommen. Elisabeth M. Pöll