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Kitzbüheler Anzeiger

Wenn es zur Katastrophe kommt

Ob Hochwasser, Murenabgang oder ein Zugunglück: Auch Tirol ist vor Katastrophenfällen nicht gefeit. Für die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes heißt es daher jederzeit für den Ernstfall gerüstet zu sein.

Kitzbühel | Die jüngsten Ereignisse in Osttirol führten einmal mehr vor Augen: Katastrophenfälle sind nicht nur Wirbelstürme, Tsunamis oder Waldbrände fernab von Tirol.  Auch in unserem Land gibt es Bedrohungsszenarien, vom Hochwasser über ein Busunglück bis hin zum Schneechaos, die den schnellen Einsatz von Blaulichtorganisationen notwendig machen. Um sich für diese Fälle vorzubereiten, ist Planung und Organisation von Nöten. Der alljährliche „Tag der Katastrophenhilfe“ ist Teil dieser Vorbereitung.

Daher trafen sich über 100 Rot Kreuz Katastrophenexperten vergangenen Samstag im K3 Kitzkongress.  Ziel der Veranstaltung war es, den Austausch praktischer Erfahrung bei vergangenen Großschadensereignissen im Rahmen einer praxisorientierten Vortragsreihe anzukurbeln. Neben Entschärfung und Entminung, Flugnotfällen und dem Einsatz im Fall eines Großbrandes waren auch die Abschaffung der Wehrpflicht und der damit verbundene Verlust des Zivildienstes und dessen Folgen für die Katastrophenhilfe ein Thema in Kitzbühel. Experten aus der Wissenschaft, Vertreter von Behörden und Einsatzorganisationen vermittelten dabei ihr Know-how an die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes.

Einsatzplan für das Unternehmen Egger

Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch 25 neue Einsatzleiter aussortiert, die im vergangenen Jahr ihre Ausbildung zur Führungskraft im Roten Kreuz abgeschlossen hatten. Welchen theoretischen, praktischen aber auch psychischen Anforderungen die Einsatzleiter während ihrer Ausbildung Stand zu halten haben, zeigt das Beispiel Hannes Perauer und Manfred Lehnert. Die beiden hatten im Rahmen ihrer Ausbildung  den Auftrag, einen Kriseneinsatzplan für den St. Johanner Holzwerkstoffhersteller Egger zu entwickeln. Dank der großen Unterstützung von Egger war es den beiden jetzigen Einsatzleitern möglich, nach diversen Vorgesprächen mit und Besichtigungen des Unternehmens einen Krisenplan auszuarbeiten. „Dabei gingen wir aber bis an unser Limit,“ so Perauer – und das nicht nur  in zeitlicher Hinsicht.

Nach der Ausmusterung der Einsatzleiter übergab Landeshauptmannstellvertreter Anton Steixner offiziell die Katastrophenhilfsmaterialien an die Katastropheneinheit des Roten Kreuzes Tirol. Steixner erhielt im Gegenzug in Anerkennung besonderer Verdienste um die Organisation den Rot Kreuz Kristall verliehen.
Michaela Wechselberger

Bild: Landeshauptmannstellvertreter Anton Steixner übergab Katastrophenmaterialien an Heinz Wolf (Landesrettungskommandant) und Hans-Urs Krause (Vizepräsident Rotes Kreuz Tirol). Foto: Wechselberger

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