27. August 2008
aktualisiert: 11.04.12, 09:41 Uhr
Wenn ein Berglauf den Lebenslauf dominiert
„Einen Lauf aufs Horn, du spinnst ja. Wer soll das schaffen?“ Immer wieder hörte Franz Puckl vor nunmehr drei Jahrzehnten diesen oder sinngemäß ähnliche Sätze, wenn er Mitstreiter für seine Idee suchte. Es ging soweit, dass er den Wahrheitsbeweis antreten musste: Beim Kitzbüheler-Horn-Bergradrennen 1978 mischten sich unter die Radler zwei Läufer: Simon Brunner aus Kirchberg und eben Franz Puckl. „Brunner lief um Platz zehn ins Ziel, ich erreichte einen Platz um 30“, erinnert er sich. Damit konnte er einen Mann überzeugen: Günter Huber, der damals innerhalb des Fremdenverkehrsverbandes für Sportveranstaltungen zuständig war. Ein Jahr später, 1979, war es soweit: Mehr als hundert Läufer starteten zwischen Goldener Gams und Geschenkstube Christl, um bis zum Gipfelhaus zu stürmen. Die Siegerzeit von Peter Reiher aus Deutschland lautete 1:04:12, Barbara Stöckl benötigte 1:24:45. Das Schwarzweißbild auf der rechten Seite oben hat schon fast historischen Wert: Es zeigt das 273 Teilnehmer starke Starterfeld beim ersten Hornlauf 1979. Im Bild als Dritter von links Franz Puckl (Startnummer 295), rechts Rechtsanwalt (und später Bürgermeister) Horst Wendling (Nummer 244).
Drei Jahre später wurde der Startplatz zur Sparkasse und das Ziel zum Fernsehsender verlegt - was an der Länge von 12,9 Kilometern nichts änderte. Den Streckenrekord hält mittlerweile Berglauf-Weltmeister Jonathan Wyatt aus Neuseeland mit 55:58 Minuten (im Jahr 2000), die schnellste jemals gestoppte Dame ist seine Landsfrau Melissa Moon mit 1:07:31 (2001).
Zurück zu der Entstehungsgeschichte: „Als es bei mir mit dem Fußball altersbedingt abwärts ging, begann ich zu laufen“, erzählt der nunmehr 74-Jährige. „Freitagabend packte ich meine Sporttasche und fuhr zu Läufen in ganz Österreich und in die Schweiz. Dabei habe ich mir sehr viel abgeschaut.“ Ursprünglich vorgesehen waren an zwei folgenden Wochenenden je ein Lauf in Brixlegg und Kitzbühel, wobei bei letzterem zwei Varianten zur Wahl standen: Auf den Hahnenkamm oder auf das Kitzbüheler Horn. „Ich entschied mich für das Horn, weil die Asphaltstraße die Durchführung, wie beispielsweise den Transport der Bekleidung, erleichterte.“
Anstrengend wie ein Marathon
Obwohl ein Hornlauf genau so anstrengend ist wie ein Marathonlauf über 42,125 Kilometer, fanden sich in den neunziger Jahren bis zu 600 Teilnehmer, die die Qualen auf sich nahmen. Und fast alle kamen durch. „Es gab in all den Jahren zusammengezählt vielleicht acht Aufgaben“, weiß Puckl. Der Grund: „Wenn es mit dem Laufen nicht mehr ging, wurde eben gegangen.“ Und ins Ziel wollten alle - notfalls auf allen Vieren. Reich wurde nicht einmal der Sieger: Für den Höllentrip gab es in den besten Zeiten maximal 1200 Euro (heuer 750 €).
Die Organisation in Kitzbühel ist nicht alles: „Präsident des LSV 1990 Kitzbühel“, „Vize-Präsident des ASKÖ-LV Tirol“ und „Geschäftsführer des IÖBLC im ÖLV“ stehen auf seiner Visitekarte. Entschlüsselt: Puckl ist Obmann des 1989 gegründeten Leichtathletik-Sportvereins Kitzbühel und sitzt im Vorstand des Arbeiter-Sport- und Kulturvereins Österreich, Landesverband Tirol. Weiters ist er als Geschäftsführer des IÖBLC (Internationaler Österreichischer Berglaufcup) oberster Chef aller - heuer 52 - Bergläufe in Österreich.
Blick in die Zukunft
Es gibt Menschen, die sich im Laufe der Jahre kaum verändern. Dazu zählt auch Franz Puckl, dem seine gut 73 Jahre nicht anzusehen sind. Obwohl agil und redselig wie eh und je, stellt sich doch die Frage über die Zukunft des Bergstraßenlaufes: „Sollte ich kurzfristig ausfallen, wird er sicher stattfinden.“ Dabei denkt er an seine Familie, die seit Beginn 1979 eingebunden ist, und an Vereinsmitglieder. „Auf lange Sicht denke ich doch an einen Partner.“
Drei Jahre später wurde der Startplatz zur Sparkasse und das Ziel zum Fernsehsender verlegt - was an der Länge von 12,9 Kilometern nichts änderte. Den Streckenrekord hält mittlerweile Berglauf-Weltmeister Jonathan Wyatt aus Neuseeland mit 55:58 Minuten (im Jahr 2000), die schnellste jemals gestoppte Dame ist seine Landsfrau Melissa Moon mit 1:07:31 (2001).
Zurück zu der Entstehungsgeschichte: „Als es bei mir mit dem Fußball altersbedingt abwärts ging, begann ich zu laufen“, erzählt der nunmehr 74-Jährige. „Freitagabend packte ich meine Sporttasche und fuhr zu Läufen in ganz Österreich und in die Schweiz. Dabei habe ich mir sehr viel abgeschaut.“ Ursprünglich vorgesehen waren an zwei folgenden Wochenenden je ein Lauf in Brixlegg und Kitzbühel, wobei bei letzterem zwei Varianten zur Wahl standen: Auf den Hahnenkamm oder auf das Kitzbüheler Horn. „Ich entschied mich für das Horn, weil die Asphaltstraße die Durchführung, wie beispielsweise den Transport der Bekleidung, erleichterte.“
Anstrengend wie ein Marathon
Obwohl ein Hornlauf genau so anstrengend ist wie ein Marathonlauf über 42,125 Kilometer, fanden sich in den neunziger Jahren bis zu 600 Teilnehmer, die die Qualen auf sich nahmen. Und fast alle kamen durch. „Es gab in all den Jahren zusammengezählt vielleicht acht Aufgaben“, weiß Puckl. Der Grund: „Wenn es mit dem Laufen nicht mehr ging, wurde eben gegangen.“ Und ins Ziel wollten alle - notfalls auf allen Vieren. Reich wurde nicht einmal der Sieger: Für den Höllentrip gab es in den besten Zeiten maximal 1200 Euro (heuer 750 €).
Die Organisation in Kitzbühel ist nicht alles: „Präsident des LSV 1990 Kitzbühel“, „Vize-Präsident des ASKÖ-LV Tirol“ und „Geschäftsführer des IÖBLC im ÖLV“ stehen auf seiner Visitekarte. Entschlüsselt: Puckl ist Obmann des 1989 gegründeten Leichtathletik-Sportvereins Kitzbühel und sitzt im Vorstand des Arbeiter-Sport- und Kulturvereins Österreich, Landesverband Tirol. Weiters ist er als Geschäftsführer des IÖBLC (Internationaler Österreichischer Berglaufcup) oberster Chef aller - heuer 52 - Bergläufe in Österreich.
Blick in die Zukunft
Es gibt Menschen, die sich im Laufe der Jahre kaum verändern. Dazu zählt auch Franz Puckl, dem seine gut 73 Jahre nicht anzusehen sind. Obwohl agil und redselig wie eh und je, stellt sich doch die Frage über die Zukunft des Bergstraßenlaufes: „Sollte ich kurzfristig ausfallen, wird er sicher stattfinden.“ Dabei denkt er an seine Familie, die seit Beginn 1979 eingebunden ist, und an Vereinsmitglieder. „Auf lange Sicht denke ich doch an einen Partner.“