Wellnessbad oder Spaßbad?
Wohin geht die Reise für die Panorama Badewelt? Die Gemeinde arbeitet an einem neuen Konzept.
St. Johann | Der Panorama Badewelt in St. Johann steht eine Veränderung bevor. So wie das Freizeitzentrum jetzt ausgestattet ist, soll es nicht weiter gehen, waren sich die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung einig. Als ersten Schritt hat der Gemeinderat Experten damit beauftragt, Bestands- und Bedarfsanalysen zu erstellen.
Ulrich Mayerhofer von den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) und Martin Mayerhofer von der Tourismusberatungsagentur Kohl & Partner präsentierten den Mandataren letzte Woche ihre Ergebnisse. Wobei beide Mayerhofers dasselbe Fazit zogen: Die Panorama Badewelt muss sich positionieren. „Es gilt ein klares Profil zu entwickeln. Entweder Wellness oder Unterhaltung“, sagt Martin Mayerhofer.
Neue Rutsche? „Weg vom Kirchturmdenken“
Wenn sich die Gemeindeführung für ein Spaßbad entscheiden sollte, ist das mit sehr hohen Kosten verbunden. Der jetzige Rutschenturm im Hallenbad ist aufgrund akuter Mängel gesperrt. Deshalb fragt Ulrich Mayerhofer: „Braucht man überhaupt eine Rutsche?“ Die umliegenden Bäder bieten fast alle eine Rutsche. Man solle weg vom Kirchturmdenken, sich fragen, was gibt es in der Region schon, was nicht? „Wenn es zwanzig Minuten weiter weg ein tolles Spaßbad gibt, nehmen die Familien die Fahrzeit in Kauf“, meint Martin Mayerhofer.
Durchwachsenes Zeugnis für Badewelt
Beide Experten stellen der jetzigen Panorama Badewelt ein durchwachsenes Zeugnis aus. Die Bausubstanz aus den 1970-er Jahren befindet sich in einem guten Zustand. Lediglich das Dach im Garderobenbereich ist sanierungsbedürftig. Bädertechnik und Elektronik sind auf dem neuesten Stand. Eine Entfeuchtungsanlage fehlt. Der Gastronomiebereich sollte attraktiver werden und ein Ruhebereich fehlt. „Die Anlage ist aus Gästesicht mäßig attraktiv“, resümiert Martin Mayerhofer. Gut hingegen bewertet der Experte das Freibadareal, die Sauna, den Tennisplatz und die Eislaufbahn.
Der Tourismusverband soll mitentscheiden
Laut Kohl & Partner, sind mindestens ein Drittel der Besucher der Anlage Touristen. „Der Tourismusverband ist im Beirat eingebunden und soll auch mitentscheiden“, erklärt Bürgermeister Stefan Seiwald. Der Gemeinderat kam zu folgendem einstimmigen Beschluss: Die Bädervarianten sollen in allen Hinsichten geprüft werden. „In zwei bis drei Monaten sollten wir eine Entscheidung treffen, wohin der Weg geht“, so Seiwald. Johanna Monitzer, Foto: Panorama Badewelt