
Weg für neues Personalhaus ist geebnet
Die Schaffung von Mitarbeiter-Unterkünften hat sich die Kitzbüheler Stadtführung schon seit Langem als „Gebot der Stunde“ auf die Fahnen geheftet. Derzeit besteht auch kein Grund zur Klage: Mehrere Mitarbeiterhäuser sind im Entstehen. In der vergangenen Sitzung gab der Gemeinderat grünes Licht für ein weiteres Projekt, das im Gewerbegebiet in der St. Johanner Straße entstehen soll.
Beim Bauherren handelt es sich um den Gemeinnützigen Wohnbauträger Neue Heimat Tirol (NHT), der hangseitig ein Gebäude mit 70 Wohneinheiten errichten will. Davon seien 63 Einheiten zu je 31 Quadratmetern sowie weitere sieben Einheiten zu je 50 Quadratmetern Fläche vorgesehen, schilderte der für Bau- und Raumordnung zuständige Ausschuss-Obmann Georg Wurzenrainer. Zusätzlich sollen allgemeine Aufenthaltsräume im Ausmaß von 110 Quadratmetern entstehen.Bei diesem Projekt handle es sich, so Wurzenrainer weiter, um eine sehr verdichtete Bauweise. Die Nutzflächendichte gab er mit 0,6 an. Das Wohnhaus soll architektonisch ansprechend umgesetzt werden.
SP-Kritik an Grundstückslage
Einwände kamen in der Debatte von den Sozialdemokraten: Er könne sich mit der Verbindung von Wohnen und Gewerbe nicht anfreunden, kritisierte etwa Gemeinderat Reinhardt Wohlfahrtsstätter.
„Gegenseitige Störungen und Probleme sind vorprogrammiert, wenn zwischen oder hinter Betrieben Mitarbeiter-Wohnungen entstehen“.
Sein Wunsch: „Die Nutzung des vorgesehenen Grundstücks als Gewerbefläche, die in Kitzbühel ohnehin dringend gebraucht werde, wie Wohlfahrtstätter erklärte.
„Hang könnte abrutschen.“
Zweifel an der Eignung des Grundstücks brachte auch SP-Vizebürgermeister Walter Zimmermann zum Ausdruck, indem er auf die geologische Beschaffenheit des Grundstücks verwies. Dessen Lage sei nicht ideal, der Hang könnte bei einem Extremwetterereignis abrutschen, befürchtete Zimmermann
.
Bürgermeister Klaus Winkler sowie Gemeinderat Wurzenrainer versuchten die Bedenken zu entkräften: Winkler verwies auf ein Gutachten des Kitzbüheler Geologen Andreas Pflügler, wonach die Bebauung durchaus möglich sei. Das Gutachten der Landesgeologie sei hingegen noch ausständig, erklärte der Stadtchef. Wohlfahrtstätters Vorschlag, die Grundstücksfläche als Gewerbegebiet zu nutzen, wies er zurück. „Für einen Gewerbebetrieb ist eine Bebauung in dieser Hanglage ausgeschlossen.“
Appartements für Hotel zur Tenne
Dass Kitzbühel trotz der geplanten und auch der schon im Bau befindlichen Mitarbeiterquartiere noch weitere Personalwohnungen brauche, daran besteht für den Bürgermeister kein Zweifel. „Wer in Kitzbühel arbeiten will, soll auch eine Wohnmöglichkeit erhalten. Der städtische Wohnungsmarkt wird damit entlastet.“ Im Übrigen würde Personal quer durch alle Branchen benötigt, erklärte der Stadtchef. Der Grundsatzbeschluss wurde im Gemeinderat mehrheitlich abgesegnet.
„Wir brauchen ordentliche Mitarbeiterunterkünfte so notwendig wie die Butter aufs Brot.“
Heinrich Dominici, General Manager des Hotel zur Tenne
Das neue Wohnhaus mit 70 Einheiten, das durch die NHT errichtet werden soll, ist für die zukünftigen Mitarbeiter des Hotel zur Tenne bestimmt, wie General Manager Heinrich Dominici auf Anfrage des Kitzbüheler Anzeigers bestätigt. „Um ein Hotel unserer Kategorie im Ganzjahresbetrieb zu führen, brauchen wir ordentliche Personalunterkünfte so notwendig wie die Butter aufs Brot und wir brauchen sie alle an einem Ort.“
Angesichts des Tenne-Eröffnungstermins im Winter 2027/28 müssten die Quartiere schon im Herbst 2027 bezugsfertig sein, sagt Dominici: „Dieser Termin ist sportlich, darüber sind wir uns bewusst. Verzögerungen dürfen wir uns nicht erlauben.“