Was macht Kitzbühel aus?
Oft lädt Wissenschaftler Prof. Winfried Schwatlo zu einem Thema zum „Talk im Eichenheim“. Nicht diesmal. Da ging es um handfeste Kitzbüheler und ihre Mission.
Aurach | Eine gut besuchte Zuhörer- und Diskutierrunde konnte – unterstützt durch Co-Moderatorin Iris Dahan – von kompetenten „Kitzbüheler-Gewordenen“ Interessantes erfahren.
Richard „Urbi“ Urbanek („wer in Kitzbühel prominent ist, bestimme ich“) schilderte herrliche Schmankerl aus seinem Reporterleben, immer bemüht Kitz und seine Promis – mittlerweile sind viele Freunde geworden –von bester Seite zu zeigen. Sein berühmtestes Bild, Boris Becker mit Sohn bei seiner Hochzeit, war auf vielen, vielen Titelseiten weltweit zu sehen. Stundenlang könnt’ man ihm zuhören, wenn er erzählt.
Gerhard Walter wurde seiner Profession gerecht, Kitzbühel als tollen Skiort, aber eben nicht nur, zu schildern. Er hat noch vieles vor, im Besonderen im Bereich online/internet.
Hansi Grander parierte geschickt wissenschaftliche Einwände gegen sein belebtes Wasser. „Esoterisch hin oder her – es funktioniert einfach“.
Josef Burger, als Westendorfer, 15 Kilometer „meilenweit“ von Kitzbühel entfernt, der Weltmann und international tätige Manager brennt jetzt für Kitzbühel und seine Bergbahn. Der Erfolg gibt ihm Recht, der beste Winter ever, und das seit sieben Jahren.
Paul Dahan, Pariser mit charmantem, durchaus gewollt-gepflegtem Akzent: „Isch fühl mir nix wie ein Franzose, isch bin adoptierter Kitzbüheler…“ Sein hochwertig gemachtes Journal „Kitz Lifestyle Magazin“ wurde von Bürgermeistern bei Auslandsreisen zur Präsentation ihrer Stadt genützt.
Die gefinkelte Abschlussfrage der Moderatoren „was würdest du als Bürgermeister durchsetzen?“ kam für die Proponenten überraschend. Eine sicher nicht leichte Frage.
Hansi Grander will „Potentiale zusammenfassen“, Gerhard Walter Authentisches in Kitzbühel stärken und die Innenstadt verkehrsfrei machen, „Urbi“ möchte neben den vorherrschenden Tourismus auch noch Handwerk, Gewerbe, Handel und junge Berufe mehr in den Vordergrund stellen, Einseitigkeit sei nie gut. Josef Burger bleibt seiner Strategie treu, „Qualitätsführer in den Alpen“ bleibt das Ziel und Iris Dahan plädiert für mehr Bedachtnahme auf die Jugend, um Beruf und vor allem mit leistbarem Wohnen.
Alles in allem: Eine interessante Einschau in verschiedene Weltsichten aus erfahrenen Mündern.
Foto: Kitzbühel stand im Mittelpunkt beim „Talk im Eichenheim“ mit kompetenten Kitzbühelern und „Kitzbüheler-Gewordenen“. Foto: Hinterholzer