09. Juli 2008
aktualisiert: 11.04.12, 09:41 Uhr
Von den Kitzbüheler Bergen ans Ufer der blauen Donau
Der Beliebtheitsgrad Kitzbühels als Alterssitz und der damit verbundene Zuzug ist ungebrochen. Es geht aber auch umgekehrt: Der Kitzbüheler Adolf „Adi“ Lindenberger ist mit seiner Gattin Annemarie nach Waldhausen im Strudengau (Oberösterreich) übersiedelt - nur wenige Kilometer von der Donau entfernt. Und genießt, dieser Tage 70 Jahre geworden, den Ruhestand.
Der „Adi“ ist in Kitzbühel alles andere als ein Unbekannter. Zu verdanken hat er seinen Bekanntheitsgrad seinem großen Engagement im Sport: Zum einen war er 24 Jahre lang als Fußballschiedsrichter landauf, landab unterwegs, zum anderen als Naturbahnrodler ein Spitzenkönner. Dabei kam er erst mit 37 Jahren zum Rodeln. Dennoch konnte er zwischen 1967 und 1973 mehr als 67 Spitzenplätze, darunter unzählige Siege, verbuchen. Den Ruf in die Nationalmannschaft lehnte er ab - „weil ich schon 42 Jahre alt war“. Dem Sport blieb er nach der aktiven Laufbahn als Sportwart, Kampfrichter und als Platzsprecher treu. Von 1989 bis 1993 war er sogar Obmann des RV Aurach. Darüber hinaus war er dabei, als 1972 das Kitzbüheler-Horn-Bergradrennen ins Leben gerufen wurde.
Lang vor der Rodlerei begann Adi Lindenberger als Fußball-Schiedsrichter. Der Weg zum Spitzenfußballer war ihm durch die Folgen einer Krankheit verbaut. 1961 legte er die Schiedsrichterprüfung ab, schon ein Jahr später pfiff er Spiele der Tiroler Landesliga. Bis 1985 leitete er mehr als 1200 Spiele. Nicht immer reibungslos - denn Lindenberger war wegen seiner gnadenlosen Regelauslegung nicht immer beliebt. „Es wurden mir Spiele bis hinauf zur Regionalliga West übertragen“, blickt er zurück, „besonders heiße Lokalderbys wurden mir anvertraut.“ So etwa wurde er nach Rattenberg beordert, wo eine Woche zuvor ein Schiedsrichter k.o. geschlagen wurde. Auf seiner Liste stehen aber auch Bundesländer-Begegnungen und unzählige Prominentenspiele. „G‘schichtln“ gäbe es genug zu erzählen - wie etwa jene, als einer seiner Linienrichter die Fahne beiseite legte und mit einem Zuschauer zu raufen begann.
Auch die Gattin ist bekannt: Sie arbeitete zwölf Jahre in den Unterberger Stub‘n und zehn Jahre im Tennerhof. Als Spitzenkraft, wie die Auszeichnung „Goldene Serviette“ beweist.
Warum ausgerechnet Waldkirchen? „Meine Frau stammt von hier. Sie hat ein Grundstück geerbt, auf dem wir uns ein Haus errichtet haben“, schildert Lindenberger. Seine Verbundenheit mit seiner Heimatstadt dokumentiert ein Kitzbüheler Wappen an der Mauer am Hauseingang.
Nach seiner Übersiedelung nach Tirol leitete er zwischen 1972 und 1987 mehr als 750 Matches. Danach wirkte er noch ein Jahr als Schiedsrichterbeobachter.
„Simmering - Kapfenberg, das nenn‘ ich Brutalität“, wusste schon der Kabarettist Helmuth Qualtinger. Dem steht das Zillertaler Lokalderby Mayrhofen gegen Fügen um nichts nach. „Ich habe sieben dieser gefürchteten Partien gepfiffen“, schildert Horst Fischer. Als Respektsperson kam er immer ungeschoren davon: „Ich war in der Regelauslegung sehr konsequent. Nur einmal, in Vorarlberg, konnte er den Platz nur unter Polizeischutz verlassen. 1980 legte er die Pfeife zur Seite.
Sieben Jahre war er in der höchsten Spielklasse tätig - zumeist an der Linie. Höhepunkte waren unter anderem das Länderspiel Tirol gegen Bayern, vor dem das Bild unten entstand. Weil der nominierte Referee nicht erschienen war, sprang er vor zwei Jahren bei einem Freundschaftsspiel Austria Salzburg gegen Spartak Prag ein.
Der „Adi“ ist in Kitzbühel alles andere als ein Unbekannter. Zu verdanken hat er seinen Bekanntheitsgrad seinem großen Engagement im Sport: Zum einen war er 24 Jahre lang als Fußballschiedsrichter landauf, landab unterwegs, zum anderen als Naturbahnrodler ein Spitzenkönner. Dabei kam er erst mit 37 Jahren zum Rodeln. Dennoch konnte er zwischen 1967 und 1973 mehr als 67 Spitzenplätze, darunter unzählige Siege, verbuchen. Den Ruf in die Nationalmannschaft lehnte er ab - „weil ich schon 42 Jahre alt war“. Dem Sport blieb er nach der aktiven Laufbahn als Sportwart, Kampfrichter und als Platzsprecher treu. Von 1989 bis 1993 war er sogar Obmann des RV Aurach. Darüber hinaus war er dabei, als 1972 das Kitzbüheler-Horn-Bergradrennen ins Leben gerufen wurde.
Lang vor der Rodlerei begann Adi Lindenberger als Fußball-Schiedsrichter. Der Weg zum Spitzenfußballer war ihm durch die Folgen einer Krankheit verbaut. 1961 legte er die Schiedsrichterprüfung ab, schon ein Jahr später pfiff er Spiele der Tiroler Landesliga. Bis 1985 leitete er mehr als 1200 Spiele. Nicht immer reibungslos - denn Lindenberger war wegen seiner gnadenlosen Regelauslegung nicht immer beliebt. „Es wurden mir Spiele bis hinauf zur Regionalliga West übertragen“, blickt er zurück, „besonders heiße Lokalderbys wurden mir anvertraut.“ So etwa wurde er nach Rattenberg beordert, wo eine Woche zuvor ein Schiedsrichter k.o. geschlagen wurde. Auf seiner Liste stehen aber auch Bundesländer-Begegnungen und unzählige Prominentenspiele. „G‘schichtln“ gäbe es genug zu erzählen - wie etwa jene, als einer seiner Linienrichter die Fahne beiseite legte und mit einem Zuschauer zu raufen begann.
Auch die Gattin ist bekannt: Sie arbeitete zwölf Jahre in den Unterberger Stub‘n und zehn Jahre im Tennerhof. Als Spitzenkraft, wie die Auszeichnung „Goldene Serviette“ beweist.
Warum ausgerechnet Waldkirchen? „Meine Frau stammt von hier. Sie hat ein Grundstück geerbt, auf dem wir uns ein Haus errichtet haben“, schildert Lindenberger. Seine Verbundenheit mit seiner Heimatstadt dokumentiert ein Kitzbüheler Wappen an der Mauer am Hauseingang.
Die Schiedsrichter Felix Dilles und Horst Fischer
Mit Leib und Seele dabei
Nach seiner Übersiedelung nach Tirol leitete er zwischen 1972 und 1987 mehr als 750 Matches. Danach wirkte er noch ein Jahr als Schiedsrichterbeobachter.
„Simmering - Kapfenberg, das nenn‘ ich Brutalität“, wusste schon der Kabarettist Helmuth Qualtinger. Dem steht das Zillertaler Lokalderby Mayrhofen gegen Fügen um nichts nach. „Ich habe sieben dieser gefürchteten Partien gepfiffen“, schildert Horst Fischer. Als Respektsperson kam er immer ungeschoren davon: „Ich war in der Regelauslegung sehr konsequent. Nur einmal, in Vorarlberg, konnte er den Platz nur unter Polizeischutz verlassen. 1980 legte er die Pfeife zur Seite.
Sieben Jahre war er in der höchsten Spielklasse tätig - zumeist an der Linie. Höhepunkte waren unter anderem das Länderspiel Tirol gegen Bayern, vor dem das Bild unten entstand. Weil der nominierte Referee nicht erschienen war, sprang er vor zwei Jahren bei einem Freundschaftsspiel Austria Salzburg gegen Spartak Prag ein.