badgebadge
Job AnzeigerImpulsTrendig MagazinServus
Kitzbüheler Anzeiger

Mit viel Gestik zum Freischwimmer

Kitzbühel | Es wird wild gestikuliert, vorgezeigt und vor allem auch viel gelacht. Die ehrenamtlichen Schwimmtrainer der Kitzbüheler Wasserrettung haben es sich zur Aufgabe gemacht, auch den Bewohnern des Flüchtlingsheimes am Seehof das Element Wasser näher zu bringen. Sieben Kinder und siebzehn Männer nehmen an den kostenlosen Schwimmkursen teil. „Vom kompletten Anfänger bis hin zum etwas geübteren Schwimmer haben wir alles dabei“, erzählt Günter Sommeregger. Zusammen mit Hans Widmoser und Alf Blohm lernt er der Männergruppe das Schwimmen.
Unerschrocken springen die ersten bereits nach der dritten Übungseinheit vom 1-Meter-Sprungstart. Beim Eintauchen spritzt es noch recht heftig - an der Kopfsprungtechnik muss offensichtlich noch gearbeitet werden - aber gerade das sorgt auch für Gelächter. „Es ist schön zu sehen, wie Fortschritte gemacht werden. Bei uns ist es ja selbstverständlich, dass man Schwimmen kann“, so Sommeregger.

Währenddessen herrscht im Nichtschwimmerbecken vollste  Konzentration. Hier unterrichtet Alf Blohm die kompletten Anfänger. Mit Händen und Füßen werden die Schwimmbewegungen erklärt.

Ausgestattet mit Schwimmflügerl widmen sich Janine Zaussinger, Verena und Barbara Menz mit Unterstützung von Maya und Eno Blohm, zeitgleich den jüngsten Bewohnern des Seehofes. Nach zehn Schwimmstunden können sich die Kinder im Alter zwischen fünf und vierzehn Jahren, bereits über Wasser halten. Einige schwimmen sogar schon recht gut. „Es ist eine Herausforderung, weil wir die herkömmlichen Methoden eines Schwimmkurses aufgrund der Sprache nicht anwenden können“, erzählt Barbara Menz. Bei den Kleinsten steht auch vor allem der Spaß im Vordergrund. Als die Trainerinnen sagen „jetzt gehen wir rutschen“ verstehen das alle, auch ohne Deutschkenntnisse - denn das Rutschen ist der Höhepunkt jeder Schwimmstunde - wie bei allen anderen Kindern eben auch.

Die Idee für das Schwimmtraining hatten Barbara Menz und Janine Zausinger während einer Radtour am Schwarzsee. „Wir haben über die Flüchtlinge gesprochen und da ist uns die Idee gekommen, dass auch wir als Wasserrettung einen Beitrag leisten könnten“, erzählt Menz. Die Bergbahn AG Kitzbühel, das Team der Aquarena und die heimischen Firmen Kitzsport und Lackner Schuhe unterstützen die Aktion mit kostenlosem Eintritt sowie Equipment für die Flüchtlinge. Ab August ermöglicht die Stadt Kitzbühel auch ein Schwimmtraining im Schwarzsee.
Weitere Schwimmkurse sind geplant
Großes Ziel für die Nichtschwimmer ist das Erreichen des Freischwimmers. „Hierfür müssen wir lernen, aber eigentlich lernen wir ja voneinander, denn die Flüchtlinge geben uns auch sehr viel zurück“, betont Barbara Menz. Die Wasserrettung Kitzbühel will ihr ehrenamtliches Engagement für die Bewohner des Seehofes fortsetzen. Weitere Schwimmkurse, auch für Frauen, sind bereits in Planung. Johanna Monitzer

Suche