Verkrustete Strukturen lösen
Der Politikverdrossenheit will die Bürgerbewegung „vorwärts Tirol“ ein Ende setzen. Mit Zielen wie der Reduktion der Parteienförderung, mehr Einbindung der BürgerInnen oder der Abschaffung des Bundesrates will die Liste bei der Wählerschaft punkten. Im Bezirk Kitzbühel führt der Kitzbüheler Rechtsanwalt Simon Brüggl die Liste an.
Kitzbühel | Kein politisch unbeschriebenes Blatt ist der Bezirks-Spitzenkandidat der Bürgerbewegung „Vorwärts Tirol“, Simon Brüggl. Der Kitzbüheler Rechtsanwalt startete als Landesobmann der Jungen Volkspartei und wurde in weiterer Folge Landesobmann-Stellvertreter der ÖVP Tirol. In den Jahren 1991 bis 1994 war er als Landtagsabgeordneter im Tiroler Landtag tätig. Danach zog sich der gebürtige „Nuaracher“ aus der Politik zurück.
Unzufrieden mit der politischen Ausrichtung
„Ich trete im Bezirk Kitzbühel für „vorwärts Tirol“ an, da ich momentan mit der politischen Ausrichtung im Land unzufrieden bin und die Vorgehensweise von diversen Landespolitikern kritisch betrachte. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik der regierenden ÖVP und SPÖ ist auf einem Tiefpunkt angelangt. Die Politiker der Großparteien haben überwiegend nur das Interesse ihrer Partei im Auge und nicht mehr die Anliegen, Bedürfnisse und Lebensumstände des einzelnen Bürgers. Ich bin der Auffassung, dass Demokratie nur dann leben kann, wenn es Bürger gibt, die nicht nur jammern, sondern selber einen Beitrag leisten. Tirol braucht eine Stärkung der Demokratie und der BürgerInnen Tirols. Dabei bewundere ich insbesondere die couragierte und mutige Gründung der Bewegung „vorwärts Tirol“, erklärt Brüggl sein politisches Comeback.
Mehr politisches Gewicht für den Bezirk
Aus der Sichtweise von Simon Brüggl hat der Bezirk Kitzbühel und das ganze Tiroler Unterland nach dem Ableben von Fritz Astl signifikant an politischem Gewicht verloren. Die Interessen des Bezirkes Kitzbühel gehen seiner Ansicht nach unter, da die Tiroler Politik derzeit vom Oberland geprägt ist. Kritik gibt es seitens Brüggl nicht nur am Landeshauptmann Günther Platter, der Tiroler Interessen in Wien nicht stark genug vertritt, sondern auch am Gesundheitslandesrat: „Tilg kennt den Bezirk Kitzbühel zu wenig“, kritisiert Brüggl. Deshalb ist es ein klares Ziel des Spitzenkandidaten, die Interessen des Bezirkes stärker in die Landesregierung einzubringen und diese zu vertreten.
Demokratie „Tirol neu“ gefordert
Die Bürgerbewegung will mit verkrusteten Strukturen aufräumen. Die Parteienförderungen sollen radikal gekürzt werden. „Mit der Abschaffung von Relikten wie Landesschulratspräsidenten kann zudem einiges eingespart werden. Dieser Bereich ist von Landes-Bildungsrätin Beate Palfrader bestens abgedeckt“, sieht Brüggl Möglichkeiten, Finanzmittel für andere Bereiche zu lukrieren.
Neben den landesweiten Themen will sich Brüggl auch der Problematik Raumordnung annehmen. Weitere spezielle Themen für den Bezirk Kitzbühel werden derzeit noch ausgearbeitet.
Die Bezirksliste ist bereits formiert
Noch hält sich Simon Brüggl bedeckt, welche sechs Personen mit ihm in den Wahlkampf ziehen werden. Die weiteren Bezirkskandidaten stehen fest, werden aber erst in den nächsten Wochen präsentiert. Ebenso in Händen hat Simon Brüggl auch die notwendigen 82 Unterstützungserklärungen.
Mit dem Einzug in den Tiroler Landtag rechnet Brüggl. Auf ein prozentuelles Abschneiden will er sich jedoch jetzt noch nicht festlegen. Die Entscheidung liegt beim Wähler, wie groß die Mitsprache von „vorwärts Tirol“ nach der Wahl ist. Der Bezirkskandidat zeigt sich zuversichtlich: „Der Zuspruch ist sehr gut“.
E. M. Pöll