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Kitzbüheler Anzeiger

Verkehrte Welt - Skandal um Gemüse

Auf den Feldern verfaulen die Salatköpfe. Weil sie für den Handel zu klein geraten sind. In den Biogasanlagen werden tonnenweise Kartoffeln und Karotten vernichtet. Weil sie nicht schön genug sind. Der Grünanteil sei zu hoch, die Oberfläche zu wenig glatt, und überhaupt entspreche Gemüse zweiter Klasse nicht den strengen Qualitätskriterien des Handels. Nicht einmal geschenkt gibt es offenbar Abnehmer für das Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern. So die unfassbaren Meldungen, die in der vergangenen Woche die Tiroler Medien beherrscht haben.
Jeden Cent umdrehen Ein Mindestrentner, der sich angesichts der Preisentwicklung jeden Kauf von Salat oder einem Kilo Kartoffeln genau überlegen muss, die alleinerziehende Mutter, die jeden Cent dreimal umdreht, um für ihr Baby ein Kilo Karotten zu erstehen:  Was geht wohl in den Köpfen dieser Menschen vor, wenn sie diese Nachrichten hören?
Menschen an oder unter der Armutsgrenze haben erst gar nicht die Möglichkeit, ihr Konsumverhalten zu ändern,  wie es nunmehr von der Politik gefordert wird. Sie tragen ihren täglichen Kampf mit dem Geldbörsel aus, während Gemüsebauern ihre Ernte auf den Müll werfen (müssen) – angeblich mangels Abnehmern. Alexandra Fusser

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