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Kitzbüheler Anzeiger

Dem Verkehr endlich Herr werden

Kitzbühel soll künftig nicht mehr im Verkehr ersticken. Beim zweiten Workshop für das Stadt Verkehrskonzept wurden die Lösungsvorschläge diskutiert. Neben einer ganzjährigen Fußgängerzone in der Innenstadt wurde die Aufhebung der temporären Einbahnstraße oder auch die Schaffung von Begegnungszonen und die Gestaltung der Geschäftsstraße besprochen.

Kitzbühel | Letztwöchigen Donnerstag fand der zweite Workshop für das Stadtverkehrskonzept Kitzbühel statt. In diesem zweiten Zusammentreffen diskutierte die Bevölkerung die Lösungsvorschläge, die im ersten Workshop im Frühjahr erarbeitet wurden, mit Experten und den politischen Vertretern der Stadt.

Aufgliederung in vier Bereiche

Die gesammelten Ergebnisse wurden in vier Themenbereiche (Verkehrsorganisation und Parken, Öffentlicher Raum und Fußwege, Nachhaltige Mobilität sowie weitere Maßnahmen) unterteilt. Leider wurden die Radwege noch nicht berücksichtigt, jedoch sollten diese nun eingearbeitet werden.

„Der Stau in Kitzbühel ist nicht mehr nur ein Problem in der Hochsaison, es ist an der Zeit, dass hier was unternommen wird“, erklärt Vizebürgermeister und Straßenreferent Sigi Luxner, der auch Handlungsbedarf für die Innenstadt sieht: „Eine klare Aussage war, dass die Innenstadt ganzjährige eine Fußgängerzone sein soll.“
Während ein Teil der angedachten Lösungsansätze den Bau der Umfahrung für die Stadt vorsehen, kann ein Teil bereits im Vorfeld umgesetzt werden. Nach einer detaillierten Präsentation konnten die versammelten Bürgerinnen und Bürger Punkte für die Vorschläge geben. Mit einem grünen Punkt wurden die Vorschläge positiv bewertet, ein schwarzer Punkt drückte das Missfallen aus.

Schwarze Punkte gab es für angedachte 30-kmh-Zonen und auch für den Mini-Kreisverkehr zwischen der Klostergasse und Franz-Reisch-Straße, wobei aber die Zustimmungen überwiegen. Mit der Installierung des Mini-Kreisverkehrs könnte der Verkehr in diesem Bereich besser geleitet werden und würde somit auch die vieldiskutierte temporäre Einbahn in den Wintermonaten erübrigen.

Bushaltestelle und Taxiplätze verlegen

Mehr Sicherheit für Schüler und Nutzer des öffentlichen Verkehrs könnte die Verlegung der Bushaltestelle in der Hammerschmiedstraße bringen. Angedacht ist eine Verlegung dieser in den Gries im Bereich des NKD. Gedanken hat man sich auch zu den Taxistandplätzen gemacht. Mit einer Verlegung in die Josef-Herold-Straße (Bereich Gasthof Chizzo) gäbe es eine zentrumsnahe Lösung.

Zudem gibt es Überlegungen am Hornweg einen Radfahrstreifen zu errichten. Im Bereich der Schwarzseestraße sollen die fehlenden Gehsteige ergänzt werden. Für mehr Verkehrsfluss sollen auch zeitliche und örtliche Beschränkungen von Kutschenfahrten sorgen. Mehr Sicherheit für Fußgänger sollte eine barrierefreie und aufgewertete Unterführung beim Sportpark bringen.

Tiefgarage und große Fußgängerzone

Mit der Umsetzung der Umfahrung für die Stadt Kitzbühel eröffnen sich zusätzliche Maßnahmen zur Reduktion des innerstädtischen Verkehrs. Im Bereich der Hahnenkammbahn könnte durch die städtliche Anbindung an die Umfahrungstrasse eine Tiefgarage entstehen. Durch diese zusätzlichen Stellflächen könnten innerorts Parkplätze entfallen und diese für die Verschönerung des Ortsbildes genutzt werden. Dabei gibt es Überlegungen für eine Aufwertung des Kirchplatzes, die Gestaltung der Jochberger Straße als Geschäftsstraße und einer permanenten Fußgängerzone in der Innenstadt.

Angedacht ist auch ein Ausbau der Schulwegachse. Diese sollte künftig direkt vom Bahnhof am Hahnenkamm über das Klosterfeld zu den Schulen am Traunsteinerweg führen. Mit der Umfahrung würden sich aber auch die Möglichkeiten bieten, im Winter die Skipisten bis zur Klostergasse zu verlängern und so eine touristische Aufwertung für den Ort schaffen.

Anbindung des Voglfeld Parkplatzes

Mit dem Bau der Umfahrung könnte auch eine Anbindung des Parkplatzes Voglfeld realisiert werden. Damit würde der Gries, die Hammerschmiedstraße und in weiterer Folge auch die Jochberger Straße entlastet werden.

Aber auch zum Thema nachhaltige Mobilität hat man sich beim Stadt Verkehrskonzept Gedanken gemacht. Neben kostenlosen Parkplätzen für Elektrofahrzeuge will man auch den Aufbau von Stromtankstellen forcieren. In der Gamsstadt sollen künftig auch vermehrt Elektrobusse und Elektrotaxis zum Einsatz kommen. Mit vergünstigten Leihkonditionen von Elektrofahrzeugen für Touristen soll der Verzicht auf den eigenen Pkw gefördert werden. Aber auch die Anreise mit der Bahn soll den Touristen auf der „letzten Meile“ erleichtert werden. Neben den Taxis sollen Hotel- und Elektroshuttle die Anreise erleichtern.

„Der Verkehr ist ein sehr emotionales Thema, weil jeder es anders sieht. Hier wurde aber eine sehr konstruktive Arbeit geleistet. Die Radwegeproblematik ist ein Zukunftsthema, dass wir ernst nehmen und auch Lösungsansätze auf den Tisch bringen werden“, resümierte Bürgermeister Klaus Winkler nach dem Diskussionsabend im Saal der Neuen Mittelschule.
Elisabeth M. Pöll

Bild: Ein Mini-Kreisverkehr soll das Einbiegen in die Klostergasse künftig erleichtern. Foto: Pöll

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