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Kitzbüheler Anzeiger

In verfrühte Politpension geschickt

Die bevorstehenden Landtagswahlen versprechen ohnedies schon eine spannende Angelegeheit zu werden. Mit dem Abgang von Franz Reiter (SP) und Josef Hechenbichler (VP) dürfte aber auch aus Bezirkssicht Würze ins Spiel kommen. Denn für beide Parteien gilt ein historischer Wahlausgang für nicht mehr ganz so unwahrscheinlich!

Und doch fand eine Wachablöse der besonderen Art im Bezirk statt. Doch was war passiert? Die Causa Franz Reiter sucht beispielsweise in der Tiroler SP-Historie seines Gleichen. Denn nie zuvor sollte eine beschlossene Bezirksreihung seitens der Landespartei wieder verworfen und gekippt werden: „Schon Platz 8 spiegelt nicht den Stellenwert unseres Bezirkes wider, geschweige denn der 13. und schließlich der 11. Platz. Es gibt auch in der Politik Schmerzgrenzen – und dann muss man auch Zeichen setzen,“ betont Franz Reiter: „Ich wollte Politik für die Menschen machen, denn 100.000 Tirolerinnen und Tiroler unter der Armutsgrenze sind ein Armutszeugnis! Mit meiner klaren Haltung war ich aber immer unangenehm! – Offensichtlich, denn mächtige SP-Kräfte gepaart mit einer vakanten Führungsschwäche verzichten lieber auf einen der beliebtesten SP-Politiker des Landes (Platz 2) als auf eine Regierungsbeteiligung!

Und so war es für Franz Reiter nur ein konsequenter Schritt auch die Bezirksführung abzutreten: „Wir haben immer gesagt, wer als Spitzenkandidat für die Landtagswahlen ins Rennen geht, soll auch die Partei führen!“ Weil Reiter mit sich selbst im Reinen ist, kommt für ihn auch der Austritt aus seiner SPÖ nicht in Frage. Ein politisches Gepackel  mit Fritz Dinkhauser jedoch ebenso wenig!

Die Zeichen der Zeit nicht erkannt?

Unumwunden gibt Josef Hechenbichler seine Enttäuschung zu: „Ich bin enttäuscht, weil ich – auch nach drei Legislaturperioden – noch so viel Energie in mir verspürt hätte!“

Hechenbichler zeigt sich ob der parteiinternen Entscheidung einigermaßen überrascht: „Ich kann nur erahnen was passiert ist. Denn zwei Dinge stehen wohl im Raum: Die Bezirksparteileitung ist sehr Kitzbühel lastig ausgerichtet und ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich der Kitzbühellösung eine Bezirkslösung in der Krankenhausdebatte bevorzugt hätte!“

Aber für Josef Hechenbichler – der immer wieder die soziale Verantwortung in seiner Partei einverlangte und als unangenehm galt – steht seine Unterstützung bei der Wahlbewegung fest: „Ich werde meinen bescheidenen Beitrag  – im Sinne einer politischen Verläßlichkeit – zur bevorstehenden Wahl leisten und keine Unruhe stiften. Schließlich blicken wir einem hohen Unsicherheitsfaktor bei der  bevorstehenden Wahlauseinandersetzung entgegen!“

Dem nunmehrigen Spitzenkandidat der Bezirks-VP, Franz Berger, gesteht Josef Hechenbichler gerne Vorzüge ein: „Er hat einen großen Bonus, da er sehr bekannt ist und mit seiner symphatischen Art zu punkten vermag. Seine politische Umsetzungskraft kann noch nicht beurteilt werden.“
Christoph Hirnschall
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