Verbesserung der Schutzwälder
Mit dem Ziel, die Schutzwälder in Hopfgarten, Itter, Brixen und Westendorf zu verbessern, wurde das Projekt, das bis 2029 läuft, ins Leben gerufen. Dabei werden in 15 Jahren 1,9 Millionen Euro für Aufforstungen und Pflege investiert.
Bezirk | Im Impulspaket des Landes Tirol sind auch Gelder für die Verbesserung der Schutzwälder vorgesehen. Im Bezirk Kitzbühel bekommen die Gemeinden Hopfgarten, Itter, Brixen und Westendorf in den nächsten 15 Jahren 1,9 Millionen Euro. „Der Hauptteil wird dabei für die Aufforstung und Pflege der Wälder investiert. Aber auch die Durchforstung der Bestände sowie Räumung der Wildbäche werden hiermit mitfinanziert“, erklärt Landesforstdirektor Josef Fuchs. Das Projekt zur Verbesserung des Schutzwaldes umfasst eine Fläche von 6.500 Hektar.
Das Schutzwaldprojekt in den vier Gemeinden wird von 2015 bis 2029 laufen. „60 Prozent der Kosten werden von Bund und Land getragen. 760.000 Euro bringen die Waldeigentümer als Eigenleistung ein“, erklärt LHStv. Josef Geisler.
Schutz für Gebäude und Objekte
Ein Viertel des Schutzwaldes im Projektgebiet, der im Lauf von 15 Jahren kontinuierlich verbessert wird, schützt direkt darunter liegende Objekte. „Wesentliche Schutzgüter im Projektgebiet sind die Siedlungsgebiete der Gemeinden, die Westbahnstrecke der ÖBB, die Brixentalstraße, die Windauer Landesstraße sowie zahlreiche Gemeindestraße“, weiß Landesforstdirektor Josef Fuchs. Aufforstungen, die Förderung natürlich vorkommenden Baumarten und stabilisierende Pflegeeingriffe sollen die Schutzwirkung der Waldbestände sicherstellen.
Wald ist nicht gleich Schutzwald. Um bei einer Starkregenphase oder auch Stürmen den richtigen Schutz durch den Wald zu erhalten, ist die Zusammensetzung der Wälder wichtig. „Nach Rodungen wächst zwar alles wieder zu und es mag nach außen grün scheinen. Haselnussstauden und Brombeersträucher verhindern aber nicht die Erusion. Es braucht eine Mischung aus hochstammigen Baumarten, Laubbäumen, Tannen und Fichten, um einen intakten Schutzwald zu schaffen“, erklärt Fuchs.
Für die Holzwirtschaft ist diese Mischung wenig attraktiv, da viele Baumarten nicht schnellwüchsige wie die Fichte sind. „Es ist eine Investition in die Natur und noch dazu eine sehr wichtige. Es gilt, die Hänge zu sichern und vorsorgliche Maßnahmen für die Sicherheit vor Naturgefahren zu treffen“, erklärt Paul Sieberer, Bürgermeister von Hopfgarten. Die Förderungen sind laut Sieberer eine Art Motivation für die Pflege von wenig ertragreichen Wäldern. „Die Schutzwaldbewirtschaftung in unmittelbarer Nähe zum Siedlungsraum brauche nicht nur sehr viel Fachwissen, sondern erfordere auch entsprechende Information. „Für die Marktgemeinde Hopfgarten – sowohl für Einheimische wie auch für Gäste – ist der dauerhaft wirksame Schutz vor Bodenerosion, Lawinen, Steinschlag, Muren und Hochwasser besonders wichtig“, begrüßt Paul Sieberer das Projekt.
Elisabeth M. Pöll
Bild: Bürgermeister Paul Sieberer, LHStv. Josef Geisler und Landesforstdirektor Josef Fuchs bei der Schutzwaldverbesserung direkt oberhalb der Diewaldfeldsiedlung in Hopfgarten. Foto: Pöll