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Kitzbüheler Anzeiger

Valenta droht Insolvenz - 8,8 Millionen Schulden

Fieberbrunn | Paukenschlag in Fieberbrunn: Dem Metallbauunternehmen Valenta mit 57 Mitarbeitern droht die Insolvenz. Alle Hoffnungen konzentrieren sich jetzt auf eine Auffanggesellschaft.

Die Aussichtsplattform auf der Waidringer Steinplatte, die Wandverkleidung der U-Bahn-Station Münchener Freiheit, die Alu-Glas-Fassade des Raiffeisen-Service-Centers in Oberndorf, die Feuerschale der Olympischen Winterspiele in Innsbruck: Die Liste der Referenzen des Fieberbrunner Unternehmens ist lang und vor allem prestigeträchtig.

Fußball-WM-Stadion: Eine Million Euro fehlt

Der einstige Paradeauftrag, die Errichtung der Stahlkonstruktion für das WM-Stadion in Johannisburg, hat dem florierenden Fieberbrunner Metallbaubetrieb Valenta 48 Jahre nach der Firmengründung jetzt offenbar das Genick gebrochen.

Bis 2009 durchwegs Gewinne erwirtschaftet

Wie Walter Hintringer vom Kreditschutzverband 1870 gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger bestätigt, hat das Vorzeigeunternehmen bis zum Ende des Wirtschaftsjahres 2009 durchwegs Gewinne erwirtschaftet. „In Zusammenhang mit dem Bau des Fußballstadions entstand jedoch ein Verlust von einer Million Euro“, erläutert Hintringer. Dazu kamen unvorhergesehene Mehraufwendungen und schleppende Zahlungen des Hauptauftraggebers aus Italien.

Als zweiten Grund für die drohende Insolvenz führt Hintringer die Abdeckung von hohen Verlusten einer Schwesterngesellschaft in Deutschland an, die ebenfalls insolvent ist. Der KSV beziffert die Schulden mit 8,8 Millionen Euro, davon 7,7 Millionen Euro an Bankverbindlichkeiten.

Schwesterngesellschaft insolvent

Da Firmenchef Josef Valenta für einen größeren Teil aller Bankverbindlichkeiten die persönlichen Haftungen übernahm und diese nun schlagend wurden, kann der Betrieb nicht mehr weitergeführt werden, erläutert Hintringer. Aufgrund mangelnder Liquidität sei es nicht mehr möglich gewesen, Aufträge anzunehmen. Die Konsequenz: Die Betriebsauslastung ist zusammengebrochen.

Derzeit wird mit Investoren über eine Auffanggesellschaft in Fieberbrunn verhandelt, damit der Firmenstandort weiter genützt und Mitarbeiter übernommen werden können. Alexandra Fusser

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