
Unwettersaison startet
Blitzt‘s und donnert‘s im Gebirge wird es oft teuer – besonders für die Gemeinden. Im Vorjahr wurden beim Land Tirol rund 35 Gewittertage registriert. Mit der warmen Jahreszeit steigt die Gefahr von Gewittern – vor allem im Juli, dem gewitterreichsten Monat des Jahres. Besonders in den Nachmittagsstunden können sich sogenannte Wärmegewitter rasch und überraschend entladen. Im Sommer 2024 kam es immer wieder zu heftigen Gewitterstürmen, die auch über den Bezirk hinwegzogen. Vor allem das Brixental erwischte es mehrfach.
Die Schäden in den einzelnen Gemeinden variieren je nach Unwetterereignis und reichen von ein paar Tausend Euro bis zu Millionenbeträgen. Es ist der Katastrophenfonds des Bundes, der für die Finanzierung von Maßnahmen zur Vorbeugung von künftigen und zur Beseitigung von eingetretenen Katastrophenschäden zuständig ist.
Feuerwehren sind bereits vorbereitet
Die Landesverantwortlichen melden die eingetretenen Schäden am Vermögen der Tiroler Gemeinden jedes Jahr dem Bund, um entsprechende Mittel aus dem Katastrophenfonds für die Gemeinden zu lukrieren. Im Jahr 2024 wurden für die den Bezirk Kitzbühel Schäden am Gemeindevermögen in Höhe von insgesamt 630.900 Euro gemeldet. Für Sofortmaßnahmen können übrigens keine Mittel aus dem Katastrophenfonds des Bundes geltend gemacht werden.
Auch private Betroffene bekommen nach einem Unwetter im Fall Hilfe. Für private Elementarschäden kann von den Betroffenen selbst ein Antrag bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft gestellt werden.
Auch die Florianijünger haben sich schon auf mögliche Überschwemmungsszenarien vorbereitet. Die Sandsackfüllmaschine, die bei der Feuerwehr Kitzbühel stationiert ist, war am Wochenende im Dauereinsatz. Der Bezirksfeuerwehrverband Kitzbühel organisierte gemeinsam mit der Feuerwehr Kitzbühel die zentrale Bereitstellung von gefüllten Sandsäcken für die Feuerwehren des gesamten Bezirks. Insgesamt wurden 36 Paletten mit knapp 1.300 Sandsäcken vorbereitet und ausgegeben.
Richtiges Verhalten bei Gewitter am Berg
Immer wieder ist auch die Bergrettung gefordert, da so mancher Wanderer die Gefahr unterschätzt, wenn man von einem Unwetter am Berg überrascht wird. Um bei der Bergtour gar nicht in ein Gewitter zu kommen, braucht es neben der sorgfältigen Planung und dem frühen Aufbrechen auch ein wachsames Auge auf die Wetterentwicklung, um die Tour rechtzeitig abzubrechen oder eine Alternative zu wählen, raten die Experten des Landes.
Wird man dennoch von einem Gewitter überrascht, gibt es einfache, aber effektive Verhaltensregeln, die zu beachten sind: Ausgesetzte Erhebungen wie Grate, Gipfelkreuze oder freistehende Bäume sollten so schnell wie möglich verlassen werden. Auch die Nähe zu Stahlseilen oder Felswänden sollte vermieden werden. Im besten Fall hat man eine Hütte, eine große Felsnische, oder Mulde in der Nähe, die aufgesucht werden kann. Ist das nicht möglich, gilt es, sich in Kauerstellung auf einem isolierenden Gegenstand wie den Rucksack zu hocken, um eine mögliche Schrittspannung zu vermeiden.