
Unvergessen: der olympische Spirit
Kitzbüheler Olympiafahnen waren quer durch den Bezirk gehisst, kaum ein Auto blieb ohne Let‘s-Kitz-Pickerl und die weißen T-Shirts mit dem bunten Logo wurden plötzlich salonfähig: Von Ende März bis Ende Oktober des Jahres 1997 war Kitzbühel offizieller Bewerber für die Olympischen Winterspiele 2006. Das löste eine Welle an Euphorie aus, wie man sie in der Region nie zuvor und auch danach nie mehr gesehen hatte.
Die große Begeisterung für den Sport im Bezirk fiel in der Phase der Bewerbung auf fruchtbaren Boden. Das große Ziel, die Olympischen Winterspiele 50 Jahre nach dem Dreifach-Triumph Toni Sailers in Cortina nach Kitzbühel zu holen, begeisterte schlussendlich selbst die Skeptiker. Die Skilegende warb als Galionsfigur weltweit für die Idee der Winterspiele in Kitzbühel und führte den Vorsitz im Kitzbüheler Olympiakomitee.
Die auf nationaler Ebene ausgetragene Kandidatur war ein Abenteuer und niemand wusste, wie sie enden würde. Der Entschluss für die Bewerbung erfolgte spontan, umso härter und akribischer wurde dafür gearbeitet. Innovation und Ökologie zogen sich wie ein roter Faden durch die gesamten Bewerbungsunterlagen. „Spiele mit menschlichem Maß“ wurden konzipiert und überzeugten selbst die Tiroler Grünen. Die Gigantonomie vorangegangener Spiele wollte man in der Olympiaregion Kitzbühel unbedingt vermeiden. Beim ÖOC und IOC zeigte man sich begeistert – Kitzbühel durfte sich daher gute Chancen ausrechnen.
Zehn Millionen Schilling waren vom Land Tirol für die Innsbrucker Olympiabewerbung budgetiert worden. Diese Summe wurde den Kitzbüheler Olympiawerbern zur Verfügung gestellt.
Alle zogen an einem Strang
Besonders faszinierend: Alle Gemeinden im Bezirk trugen die Bewerbung mit und zahlten kurzentschlossen in den Bewerbungstopf ein.
Wie sehr die Kitzbüheler Olympia-Bewerbung von den Menschen in der Region mitgetragen wurde, ist allein am Umsatz der Merchandising-Artikel sichtbar. Binnen kürzester Zeit konnte eine
Million Schilling umgesetzt werden. 30.000 Pickerl und 4.500 T-Shirts gingen weg wie die warmen Semmeln.